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nur ein loch in der mitte: peaches im wmf

Es sollte sich niemand wundern, wenn heute Nacht im WMF eine kleine, zierliche und bis auf ihre wuscheligen Haare nicht weiter auffällige Frau mit einem Tablett durch die Räume läuft und den Anwesenden leckere Pfirsich-Desserts anbietet. Diese kleine Dienstleistung gehört mit zu einer Show der kanadischen Musikerin Peaches, und Peaches höchstselbst ist es, die sich um das leibliche Wohl ihres Publikums verdient macht. Wundern tun sich viele Menschen trotzdem immer wieder. Das also soll die Person sein, die sich auf der Bühne gibt, als hätte sie der Hafer gestochen? Dieses Energiebündel? Die dort das volle Programm fährt: Sex und Trash, Sex und Rock ’n’ Roll? Sie ist es, eine Doppelgängerin hat sie unseres Wissens nicht, und mit ihren Shows, die sie meist mit ihrem Kumpel und Landsmann Gonzales bestreitet, ist Peaches zur Mitarbeiterin der Saison geworden – auf jeden Fall im Dunstkreis ihrer Plattenfirma Kitty Yo und in Lokalitäten wie Maria, Wohnzimmer oder Bastard, wo bei Peaches’ letztem Auftritt bis auf die skeptische Kollegin von der Vogue alle restlos aus dem Häuschen waren. Doch mit Pfirsichen, Arschbacken, Sex-Posing und anderem heißen Bühnenscheiß ist es natürlich nicht nur getan. Peaches hat eine vergleichsweise enorme Stimme, und ihre an billigen Maschinchen produzierten Songs auf ihrem Debütalbum „The Teaches Of Peaches“ klingen knackig, sexy und so, als wollte jeder einzelne von ihnen Russ Meyer zeigen, was eine Harke ist: „There’s only one peach with the hole in the middle.“ TSO (FOTO: PROMO)

Heute, 22 Uhr, WMF, Ziegelstr. 23, Mitte

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