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null komma null null mark für lecker birnen

Mit Schrecken haben wir armen Hausfrauen von der Wahrheit die aktuelle Verteuerungswelle beim Fleisch beobachtet und dachten schon einen Moment lang, wir könnten uns bald gar nichts mehr leisten. Doch dann sahen wir gestern in der Berliner Zeitung die Anzeige des großartigen „Penny-Markt“. Ein Unternehmen, dessen Slogan „Mehr fürs Geld“ wir ohne Wenn und Aber unterstützen. Vor allem, wenn die Produkte nichts kosten: frische Kräuter für „0.[00]“ Mark, ein Kilo argentinische Williams Christbirnen für ebenfalls „0.[00]“ Mark. Null Komma null null, nichts, niente, nothing. Selbstverständlich sind wir sofort losgesprintet und haben die Werbung überprüft. Doch leider wurden wir erst im Geschäft auf das Kleingedruckte links in der Anzeige aufmerksam: „Druckfehler vorbehalten“. O schade! Wir wollten uns gerade den Bauch mit Birnen vollschlagen und anschließend über den philosophischen Gehalt des Satzes „Mehr fürs Geld“ nachdenken: ob das denn bei null Geld noch ginge, mehr zu geben, wo doch die Vermehrung der Null immer nur wieder null gibt oder, äh, so ähnlich. Aber darauf, liebe Nullen vom „Penny-Markt“, hätten wir ja eigentlich selbst kommen müssen, dass es für nichts nicht mehr, sondern gar nichts gibt. Das war eindeutig unser Fehler, dafür entschuldigen wir uns gern. AUSRISS: BERLINER ZEITUNG

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