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Archiv-Artikel

nordpol: wahlwerbung

Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.

Thiesen ist nicht zum Kreisempfang am 14.1. eingeladen worden, obwohl „da sonst alle Kandidaten eingeladen wurden“. Darüber beschwerte er sich schriftlich beim Kreiswahlleiter, worauf die Antwort kam, dass es nicht für sinnvoll gehalten werde, „alle Kandidaten für ein Direktmandat“ einzuladen. Dann müsse man nämlich auch den NPD-Kandidaten einladen. Thiesen ist verärgert, erstens, weil man ihn in einen Topf mit der NPD wirft, zweitens, weil der „Kreiswahlleiter neutral zu bleiben hat“, und drittens, weil die Faktenlage falsch ist: „Die NPD hat gar keinen Kandidaten in dem Wahlkreis.“ Also beschwert er sich eine Instanz höher beim Landeswahlleiter. „Von dem kam zurück, die Objektivität verbiete ihm zu antworten. Wer aber ist die Objektivität?“, fragt sich Thiesen und will das nun von Innenminister Klaus Buß wissen. Wieder ein Brief. Thiesen: „Ich werde jetzt deutlicher werden.“