: nordpol: wahlwerbung
Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will‘s wissen.
Gestern schaute Thiesen bei seinem alten Handballverein vorbei, der jetzt als SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga spielt. „Ich hab‘ da zehn Jahre gespielt und war bis 1986 Mannschaftskapitän“, sagt Thiesen. Heute berät er den Verein als „Muttrainer“. Nicht „Motivationstrainer“ wohlgemerkt, denn Motivation kommt von außen. Mut und Lust dagegen kommen von innen, und wie man sie erzeugt, allein durch Worte, das bringt Thiesen den Handballern bei.
Die Politik könnte vom Sport eingies lernen, meint Thiesen. „Sportler ins Parlament“ ist einer der Slogans, mit denen er seinen Wahlkreis Rendsburg gewinnen will. „Sportler wissen, man gewinnt ein Spiel, und dann kommt das nächste Spiel“, gibt sich Thiesen floskelsicher. „Die Politiker versuchen immer, mit einem Spiel die Meisterschaft zu gewinnen. Den Politikern fehlt die Kondition.“