japan in seebüll : noldes traum
Das ist ja man eine echte Erleichterung: Den japanischen Deutschland-Tourismus anzukurbeln hat sich das Nolde-Museum in Seebüll zur Aufgabe gemacht: Das ganze Jahr 2004 hindurch hat man Exponate nach Japan entliehen, auf dass man dort auf den Geschmack kommen möge. Vorausgesetzt, die Japaner reisen den Bildern ebenso brav hinterher, wie nach der ersten dortigen Nolde-Retrospektive vor 20 Jahren.
Dass man da aber auch nicht eher drauf gekommen ist: Einfach ein, zwei Ausstellungen eines heimischen Künstlers im Ausland veranstalten, und man wird sich vor Touristen nicht retten können. Umgekehrt sollten natürlich die Bonner nach Ende der Tutanchamun-Schau pflichtschuldigts nach Kairo reisen und die Essener nach Frankreich zu Cézanne. Die Franzosen wiederum kämen – Paris präsentiert derzeit Teile der Sammlung Falckenberg – alsbaldig nach Hamburg ...Welche Aussichten! Und um den Blind-Journey-Liebhabern auch etwas zu bieten, könnte man in einer zweiten Etappe Kunstwerke durch so genannte verdeckte Kuriere an ungenannte Orte bringen lassen. Irgendein Abenteurer wird sich schon finden, der die guten Stücke wieder aufspürt. PS