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Archiv-Artikel

nicht unterzukriegen: schwule und lesben in new orleans

Die Stadt versinkt in Schutt und Schlamm – aber das kann die Schwulen von New Orleans nicht abhalten zu feiern. Am Sonntag ist ein Häuflein Unentwegter unter der Regenbogenflagge durch die Reststadt gezogen. In den ausgestorbenen, aber immerhin trockenen Straßen des French Quarters feierten die übrig gebliebenen Huschen die jährliche Schwulen-Parade Southern Decadence. Eine Gruppe von sieben Freunden, die seit dem Hurrikan „Katrina“ in einer kleinen Wohnung ausharrten, hatte die Parade organisiert. Etwa 20 bis 30 Teilnehmer schlossen sich ihnen an. Normalerweise ist das Festival „Southern Decadence“ Ende August, Anfang September in New Orleans ein mehrtägiges rauschendes Fest mit tausenden Teilnehmern. Auf die Frage, ob der Umzug nicht geschmacklos sei angesichts der vielen Toten in der Stadt, erklärte ein Schwuler, New Orleans brauche bei all der Verwüstung dringend ein bisschen Freude. „In New Orleans feiern wir den Tod. Wenn jemand stirbt, gehen die Leute auf die Straße und singen“, meinte eine Feierlesbe im unsterblichen Gay Orleans.