neue überseestadt : Chance der leeren Kasse
Zwischen leer stehenden Schuppen, merkwürdig an ein vergangenes Jahrundert erinnernden Industriebetrieben und fast stillgelegten Hafenbecken sind schon die ersten neuen Lebenszeichen in der neuen Überseestadt zu bestaunen. Die Atmosphäre hat den Charme, den das Neue braucht. Klaus Hübotter, der alte knorrige Bauherr, hat das erkannt, und das Junge Theater hat sich locken lassen.
Kommentar von Klaus Wolschner
Der Prozess könnte schon viel weiter sein, wenn er in den 90er Jahren nicht systematisch blockiert worden wäre. Big is beautiful war die Devise, nicht nur beim Space Park. Mit 200 Millionen Euro wurde der Großmarkt in das hoffnungsvolle Areal hineingeknallt, ein Sinnbild falscher Stadtplanung. Mit 40 Millionen Euro sollte ganz am Ende des Areals, genannt „Hafenkante“, die Infrastruktur für eine teure Bebauung geschaffen werden. Der Bedarf ist nicht da, jetzt ist auch das Geld gestrichen, jedenfalls in den Etats für 2006 und 2007 – hoffentlich auf immer. Es war ein Reststück der alten fixen Idee, mit viel Steuergeld neue Strukturen hinzuknallen.
Das Hübotter-Philosophie geht genau umgekehrt vor: Die preiswerte alte Bausubstanz wird zum Ausgangspunkt einer organischen Entwicklung des Neuen genommen. So wächst liebenswerte Stadt.