neue filme: Jalla! Jalla!
Schweden 2000, Regie: Josef Fares; mit Fares, Torkel Petersson; 88 Min.
Josef Fares, ein Schwede libanesischer Abstammung, landete mit „Jalla! Jalla!“ einen einheimischen Kassenschlager. Die Komödie ist so harmlos und konventionell, dass es schon wieder subversiv wirkt. Fremdenfeindlichkeit spielt keine Rolle. Stattdessen ist jeder froh, aus dem eigenen Saft rauszukommen: Das Migrantenkind Roro soll zwangsverheiratet werden. Roros Freund Mans kämpft mit argen Potenzstörungen. Schön ist die selbstverständliche Freundschaft der beiden, wirkungsvoll die Kombination von Sexkomödie und Migrantenfarce. Schwächelt die eine, macht die andere Tempo. Doch nie gerät Fares in Versuchung, die Kulturen gegeneinander auszuspielen. Aus der Utopie der Normalität schöpft „Jalla! Jalla!“ ohne weiteres die normative Kraft des Faktischen – mit viel Sympathie für die Figuren und sicherem Gespür für die Komik der Situation.
Balázs, Broadway, Hackesche Höfe, Kant, Kino in der Kulturbrauerei, New Yorck
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