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neue filme Spider-Man

USA 2002, Regie: Sam Raimi; mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst u. a.; 123 Min.

Er ist das Aschenputtel unter den Superhelden: jung, verletzbar, aus kleinen Verhältnissen. Ein B-Hero, allerdings mit A-Rating: Seit 1963 findet sich Spider-Man immer wieder an der Spitze der verkauften Comichefte. Tobey Maguire spielt den von einer genmanipulierten Spinne gebissenen Peter Parker mit einem so harmlosen Grinsen, dass er jeden überzeugt, er könne nicht Spider-Man sein. Etwas enttäuschend dagegen die Kampfszenen, die zu oft wie eine Betaversion des zugehörigen Computerspiels mit den zwei Funktionen Ins-Gesicht- und In-den-Magen-Hauen aussehen. Geschickter als in der Comicvorlage indes spitzt Sam Raimi die moralische Zwangslage zu. Wie auch immer Spider-Man handelt, er gerät in Entscheidungsnöte. Dem sterbenden Superschurken Osborn verspricht er, dessen Sohn nicht zu enthüllen, dass der Vater ein Verbrecher ist. Das Motiv der Superhelden-Erbsünde, mit dem eigenen Handeln immer auch Schuld auf sich zu laden, relativiert die Allmachtsfantasien. So gesehen ist Spider-Man, der pubertierendste unter den Superhelden, der einzige Erwachsene unter ihnen.

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