: neue filme La Ciénaga – Morast
Argentinien/Spanien 2002, Regie: Lucrecia Martel. Mit Martin Adjemian, Diego Baenas u. a. 102 Min.
Die Atmosphäre drückt, die Wolken hängen tief. Der Februar im Nordwesten Argentiniens ist schwül. So schwül, dass man die Zeit am besten auf dem Land verbringt. So wie Mecha, eine Mutter um die fünfzig, und ihre Familie. Die Kinder springen durch den Wald oder baden im trüben, vielleicht schon fauligen Wasser des Pools. Das Dienstmädchen scheint nicht mehr ganz bei der Sache, und die Töchter sind mächtig am Pubertieren. Es sind merkwürdige Weitwinkelaufnahmen und angeschnittene Bilder, die davon erzählen, dass hier etwas aus dem Gleichgewicht gekommen ist oder nie im Gleichgewicht war. Und die kleinen Narben in den Gesichtern der Kinder. Es wird viel gestürzt und geschnitten in diesem Film. Aufschneiden, zunähen, verbinden. „La Ciénaga“ ist ein merkwürdig physischer Film, ohne dass es besondere Berührungen gäbe. Die Körperlichkeit hat mehr damit zu tun, wie die Menschen in der Hitze beieinander liegen, sich anschauen, Hunde streicheln oder Fische erschlagen.
fsk
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