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neue filme Chen Mo und Meiting

China 2002, Regie: Liu Hao. Mit Wang Lingbo, Du Huanan. 78 Min.

Ein junger Mann auf der Flucht vor der Polizei. Er rennt in eine junge Frau, stößt sie beinahe um, sie tauschen Blicke, er drückt ihr eine Kiste voller Blumen in die Arme und flüchtet weiter. So beginnen gemeinhin Liebesgeschichten. So beginnt auch die Liebe zwischen „Chen Mo und Meiting“, die sich brauchen, ohne sich wirklich zu verstehen, die sich erst verlieren müssen, um zu erfahren, was sie wirklich verloren haben. Aber der Debütfilm Liu Haos ist weit mehr als nur ein Liebesdrama, entschieden mehr: Die Geschichte von Meiting und Chen Mo ist vor allem auch eine erbarmungslos ungeschminkte Bestandsaufnahme des grauen Alltags in der Volksrepublik. Mit den Mitteln des Dogma-Films, gedreht an Originalschauplätzen mit Direktton und ohne Kunstlicht, findet Liu für den ebenso heroischen wie hoffnungslosen Alltagskampf seiner Figuren Bilder, die mitunter dokumentarischer wirken als ein Beitrag im Auslandsjournal, vor allem aber jederzeit wahrhaftiger.

fsk

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