: neuim kino
Die Eindrücke der Stadt sind für sie unsortiert. Paula war in Mexiko und kehrt nun mit einer chaotischen Bruchlandung in die Stadt zurück. In eine Stadt, die keine Menschen mag, meint sie einmal. Wenn Paula in der Eröffnungsszene ihren Kopf gegen die Tür ihres einstigen Freunds knallt und bewusstlos wird, verschwindet auch für einen Moment das Bild. Regisseurin Léonor Seraille weiß, dass ihre Heldin keinen Sinn für Grenzen kennt, und hat den Film als Skizze entworfen, in der lose Szenen aufeinanderfolgen und Auslassungen möglich sind. Ihre Heldin nimmt sie dabei nicht nur als Figur ernst, sondern als Fixpunkt für ihre Fragen an eine Generation und an die größte Stadt Frankreichs: Besonders im Hinblick auf den Vergleichsfilm, Noah Baumbachs „Frances Ha“, erscheint „Bonjour Paris“ in seiner sozialrealistischen Ungefälligkeit beachtlich. Weil hier das Spiel mit dem biografischen Fehlschlag und der Alltagsblick auf das Künstlerische nicht einfach auf Pointen hin zugespitzt werden.
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