netobrev* :
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Reiner Kunze hat ein Problem: Die Mauer ist weg. Verständlich, dass ihn das nervt. Als sie noch stand, gab es schließlich etwas, gegen das es zu kämpfen lohnte. Außerdem fiel weniger auf, dass der Dissident gar nicht schreiben kann.
Was also tun? Neue Mauern suchen! „Ich habe schon einmal gegen eine Mauer gekämpft“, schreibt Kunze – und fährt fort: „Seit acht Jahren kämpfe ich wieder gegen eine Mauer, die diesmal nicht durch mein Land, sondern durch meine Sprache verläuft.“ Sein Land! Seine Sprache! verboten lernt: Wem alles „meins“ ist, der verwechselt die Rechtschreibreform schon mal mit einem Schießbefehl. Wie es in Kunzes Kopf aussieht? Schlag nach bei Rilke: Es ist, als ob es tausend Mauern gäbe …
Und hinter tausend Mauern kein Gehirn.
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