nachtrag:
Der Tequila-Boom frisst seine Kinder. Nach dem Aufschwung der letzten Jahre geht den Mexikanern jetzt die Agave aus. Denn alle Welt schlägt sich um die geadelte Frucht, wie Anne Huffschmid im letzten taz.mag berichtete („Der Krieg um die Agave“, 15./16. Juli). So sind die Agavenpreise in der Kleinstadt Tequila (etwa 600 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt) innerhalb eines Jahres von 850 auf 4.500 Peso (175 bzw. 945 Mark) pro Tonne emporgeschnellt. Folge für den mexikanischen Normalverbraucher: Eine Flasche einfachen Tequilas ist kaum mehr unter 70 Peso (15 Mark) zu haben – das entspricht dem Zweifachen des täglichen gesetzlichen Mindestlohns. Rettung in der Not versprechen sich Wissenschaftler von einer geplanten In-Vitro-Produktion der blauen Agave. Die Kunstfrucht soll vor allem schneller wachsen. Damit wäre das Hauptproblem für den Agavenmangel aus der Welt geschafft: die lange Reifezeit. Es sei denn, die Reagenzglasagave entpuppt sich bald als Schnapsidee . . .
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