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nachrichtenagenturen: redakteure bei dpa bekifft

Normalerweise hätte uns die folgende Meldung der Nachrichtenagentur dpa aus Islamabad nicht weiter beeindruckt: „Nach 26 Kindern hat sich ein Mann in Pakistan auf Druck seiner Frau und seiner Nachbarn sterilisieren lassen. Seine Frau hatte Mohammad Sharif (60) aus dem Haus in Gujranwala geworfen und ihm gesagt, er solle sich für das 27. Kind eine dritte Frau suchen ...“ So weit, so viele Kinder. Nichts Ungewöhnliches für ein muslimisches Land – hätte dpa der Meldung nicht noch diesen Satz angehängt: „ ... Sharifs erste Frau war nach zwei Geburten gestorben, seine zweite Frau, darunter Agrarwissenschaftler und Historiker aus ganz Deutschland sowie England ...“ Moment mal, wie viele sind denn das jetzt? Und wieso besteht die Frau aus Agrarwissenschaftlern und Historikern? Und zu welchem Zweck haben sich die deutschen und englischen Wissenschaftler dort eingeschlichen? Das kommt davon, wenn man am Montagmorgen immer noch bekifft ist. Demnächst, liebe dpa-Redakteure, bittschön am Sonntag weniger Afghanen rauchen.

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