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nachrichten

Drohnenangriff um Moskau: Flüge ausgesetzt

An allen vier Flughäfen in der Region Moskau ist nach russischen Angaben wegen eines ukrainischen Drohnenangriffs vorüber­gehend der Flugverkehr ausgesetzt worden. Auch neun andere regionale Flughäfen hätten den Betrieb gestoppt, teilten die russische zivile Luftfahrtbehörde und das Verteidigungsministerium am Dienstag mit. In der Region Kursk seien zwei Menschen verletzt worden, sagte Gouverneur Chinschtein. In der Region Woronesch wurden Schäden gemeldet. Mehr als 100 Drohnen in fast einem Dutzend Regionen seien abgefangen worden. Berichten zufolge wurde die Gegend von Moskau die zweite Nacht in Folge angegriffen. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.

Russische Truppen hätten in der Nacht zum Dienstag mindestens 20 Schahed-Drohnen auf die ukrainische Stadt Charkiw abgefeuert, teilte der Gouverneur Synjehubow mit. Vier Menschen seien verletzt worden, ein Feuer auf dem größten Markt der Stadt sei ausgelöst worden. Russische Gleitbomben und Drohnen hätten in der Region Charkiw sieben weitere Zivilisten verletzt.

Der russische Präsident Putin hat ab diesen Donnerstag eine 72-stündige Feuerpause angekündigt, angesichts der Feierlichkeiten in Moskau zum Jahrestag des Siegs gegen Nazi-Deutschland. Dazu werden unter anderem Chinas Präsident Xi und der slowakische Premier Fico erwartet. Russland ging nicht auf einen US-Vorschlag einer sofortigen 30-tägigen Feuerpause ein. Die Ukraine habe den Vorschlag angenommen, sagte Präsident Selenskyj. (dpa, ap)

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Rumäniens Innenminister wird Interims-Premier

Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Marcel Ciolacu wird in Rumänien vorübergehend der amtierende Innenminister Cătălin Predoiu die Regierungsgeschäfte leiten. Der interimistische Staatspräsident von Rumänien, Ilie Bolojan, ernannte Predoiu von der Nationalliberalen Partei am Dienstag zum Übergangsregierungschef. Er kann in dieser Funktion mit begrenzten Vollmachten das Land für bis zu 45 Tage führen.

Amtsinhaber Ciolacu war zurückgetreten, nachdem der rechtsextreme Kandidat George Simion bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag einen klaren Sieg errungen und der Kandidat der Regierungskoalition, Crin Antonescu, es nicht in die Stichwahl am 18. Mai geschafft hatte.

Die im vergangenen Herbst abgehaltene Präsidentschaftswahl war vom Verfassungsgericht nach Vorwürfen von Unregelmäßigkeiten und russischer Einmischung annulliert worden. Die Abstimmung am Sonntag untermauerte die Abkehr der Wähler von den etablierten Parteien. Mit dem Rücktritt des sozialdemokratischen Ciolacu liegt auch dessen Koalition in Trümmern. Ihr gehören neben Ciolacus PSD und den Nationalliberalen des neuen Übergangsregierungschefs Predoiu auch die Partei der ethnischen Ungarn, UDMR, an. (dpa, ap)

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