nachrichten:
Tausende demonstrieren im Norden gegen Aufrüstung
Unter dem Motto „Lernfähig statt kriegstüchtig“ haben sich am Ostermontag in Hamburg Hunderte Menschen zum traditionellen Ostermarsch versammelt. Die Polizei sprach von rund 2.600 Teilnehmer:innen. Diese trugen während ihres Protestzuges Schilder und Plakate unter anderem mit der Aufschrift „Kriegstüchtigkeit, Militarisierung, Operationsplan, Heimatschutz, Krieg. Ohne uns. Angriff auf das Volk“ oder „Frieden in Nahost“. Nach Ansicht der Veranstalter steigern immer mehr Waffen weltweit die Kriegsgefahr. Eine weitere Gefahr für den Frieden in Europa droht nach Ansicht der Veranstalter durch die geplante Stationierung weitreichender US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland. Solche Waffen zögen einen Präventivschlag oder eine bewaffnete Reaktion auf eine vermutete Bedrohung geradezu an. In Niedersachsen fanden elf Ostermärsche statt. Allein in Hannover nahmen 1.000 Menschen teil, vor das Rheinmetall-Werk in Unterlüß zogen mehr als 100. In Bremen demonstrierten etwa 800 Menschen. (dpa)
Haftstrafe wegen Auto-Attacke auf AfD-Gegner hat Bestand
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Revision im Fall einer Auto-Attacke während einer AfD-Gegendemo in Henstedt-Ulzburg zurückgewiesen. Das Landgericht Kiel hatte den zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alten Angeklagten im Dezember 2023 zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt. Er habe sich der gefährlichen Körperverletzung sowie des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr schuldig gemacht. Der junge Mann war im Oktober 2020 am Rande einer Demonstration gegen eine AfD-Veranstaltung mit einem Auto auf den Gehweg gefahren und hatte dabei vier Gegendemonstranten verletzt. (dpa)
Hamburg schiebt mehr Menschen ab als im Vorjahr
In Hamburg ist die Zahl der Abschiebungen nach offiziellen Angaben erneut gestiegen. Im ersten Quartal wurden demnach insgesamt 492 Menschen zurückgeführt, acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 97 Menschen wurden den Angaben zufolge zwangsweise in ihr Herkunftsland zurückgebracht, 118 in einen anderen EU-Staat überstellt. 277 Personen seien freiwillig ausgereist. „Besonders spürbar erhöht hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Zahl der Dublin-Rücküberstellungen“, sagte Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde. Asylbewerber, die bereits in einem anderen EU-Land um Schutz nachgesucht haben, können nach der Dublin-III-Verordnung innerhalb von sechs Monaten in diesen für sie zuständigen Staat zurückgebracht werden. Die Zahl solcher Rücküberstellungen stieg um knapp 50 Prozent. (dpa)
Holstein Kiel trennt sich von Sportgeschäftsführer Wehlmann
Fußball-Bundesligist Holstein Kiel hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Sportgeschäftsführer Carsten Wehlmann getrennt. Der Nachfolger des 52-Jährigen steht bereits fest. Am Dienstag nach Ostern tritt Olaf Rebbe seinen Dienst beim Tabellenletzten an. Der 46-Jährige war zuletzt Sportdirektor beim 1. FC Nürnberg. „Carsten Wehlmann hatte die herausfordernde Aufgabe, Holstein Kiel für die Bundesliga bestmöglich aufzustellen. Dass die Mannschaft kurz vor Ende der Saison noch immer die Chance hat, den Klassenerhalt zu schaffen, zeigt, dass ihm dieses in einer starken Liga mit wirtschaftlich deutlich potenteren Mitbewerbern gelungen ist“, würdigte der Kieler Aufsichtsratschef Stefan Tholund Wehlmann: „Dennoch sind wir zu der Überzeugung gelangt, den Verein in der sportlichen Leitung neu aufzustellen.“ (dpa)
Felix Magath und Richard Golz wollen den HSV führen
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Felix Magath hat seine Kandidatur für das Präsidentenamt bei seinem Herzens-Klub Hamburger SV öffentlich bestätigt. „Ich bin der Meinung: Ich bin der richtige HSV-Präsident für die nächsten Jahre“, sagte Magath (71). Für ihn sei die Wahl eine neue Herausforderung. Gemeinsam mit Magath bewirbt sich der frühere Bundesliga-Torwart Richard Golz (56) um den Posten des Vizepräsidenten. Es geht bei der Wahl um die Führung des Breitensport-Vereins. Dessen Präsident hat aber gute Chancen auf einen Posten im Aufsichtsrat der HSV KGaA,in der die Fußballprofis angesiedelt sind. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen