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Gedenkfeier erinnert an Befreiung von Bergen-Belsen vor 80 Jahren
Mit einer Gedenkveranstaltung am 27. April erinnert das Land Niedersachsen an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen vor 80 Jahren. Weil in Bergen-Belsen auch viele Kinder inhaftiert waren, werden am Gedenktag noch Überlebende des KZ erwartet. Mehrere von ihnen werden Gedenkworte sprechen, wie die Staatskanzlei am Mittwoch in Hannover mitteilte. Zu den Rednerinnen und Rednern gehören außerdem die stellvertretende britische Premierministerin Angela Rayner (Labour), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. Britische Truppen befreiten das Lager Bergen-Belsen am 15. April 1945. Sie fanden Tausende unbestattete Leichen und Zehntausende todkranke Menschen vor. In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. (epd)
Verteidiger fordern Bewährung im Lüneburger Rechtsrock-Prozess
Im Lüneburger Prozess um die Produktion und den Verkauf gewaltverherrlichender Rechtsrockmusik haben die beiden Verteidiger des Hauptangeklagten eine milde Strafe gefordert. Maximal zwei Jahre und acht Monate Freiheitsstrafe könne man sich vorstellen, sagte ein Anwalt am Mittwoch vor dem Landgericht. Weil ihr Mandant bereits 16 Monate in Untersuchungshaft gesessen habe, sei eine mögliche Reststrafe zur Bewährung auszusetzen. Beide Verteidiger verneinten eine Beteiligung in einer kriminellen Vereinigung, auch sei der 35-Jährige kein Rädelsführer. Seit 2010 habe der Vorbestrafte aus Bardowick bei Lüneburg angefangen, sich mit Musik zu beschäftigen, es sei eine Sammelleidenschaft geworden. Der Rechtsrock-Anteil am Verkauf der Tonträger habe maximal bei fünf Prozent gelegen. Zudem sei die soziale Lebenssituation zu berücksichtigen: Er lebe in einer Partnerschaft und arbeite in der Pflege. Dazu wurde ein exzellentes Zeugnis seiner Tätigkeit verlesen. (dpa)
Neuer Gedenkstein im KZ Neuengamme nennt auch die Ukraine
Mit einem neuen Gedenkstein in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme soll künftig an Gefangene aus 70 Herkunftsländern erinnert werden. Die kreisförmige Platte mit einem Durchmesser von drei Metern wurde aus einem Betonwerk in der Nähe von Bielefeld (NRW) angeliefert. Sie soll am 4. Mai zum 80. Jahrestag des Kriegsendes feierlich eingeweiht werden. Das ukrainische Generalkonsulat in Hamburg hatte in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert, dass das Internationale Mahnmal an der Gedenkstätte eine Platte mit dem russischen Kürzel für Sowjetunion („CCCP“), aber keinen Stein für die seit 1991 unabhängige Ukraine hat. Auf dem neuen Stein wird die Ukraine erwähnt. Das alte Mahnmal bleibt aber neben der neuen Platte weiter bestehen. (dpa)
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