piwik no script img

nachrichten

Razzia gegen Reichsbürger in Niedersachsen

Mit einer groß angelegten ­Razzia ist die niedersächsische Justiz gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen Terrorgruppe um den „Reichs­bürger“-Ideolo­gen Heinrich XIII. Prinz Reuß vorgegangen. „Wir durchsuchen seit heute Morgen an drei Wohnorten in Niedersachsen und an einem Ort in Sachsen-Anhalt“, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Celle am Dienstag. Ermittelt werde gegen zwei Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 48 und 60 Jahren. Ihnen wird in einem Fall Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, in zwei Fällen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und in einem Fall das Werben um Mitglieder beziehungsweise Unterstützer vorgeworfen. Zuerst hatte die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet. (dpa)

Polizei hat Schießprobleme

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die schleswig-­holsteinische Landesregierung aufgefordert, die desolate Situation auf den Schießstätten der Landespolizei zu beheben. Derzeit könne nur unter großem Aufwand die Schießfortbildung durchgeführt werden. Zudem sei im Februar ein neues Sturmgewehr vorgestellt worden, mit dem bisher kein Training abgehalten werden konnte. Zunächst hatte sich die Lieferung der Munition für die Waffe verzögert, nun drohe von den Geschossen eine Gefahr: So treten diese laut GdP bei einem Schuss in den Boden wieder aus und können durch Abpraller zu einer Gefahr werden. Daher sei in der vergangenen Woche das Training mit der neuen Mitteldistanzwaffe auf allen Schießstätten der Landespolizei untersagt worden. (dpa)

Sammelabschiebung vom Hamburger Flughafen

17 Menschen sind gestern vom Hamburger Flughafen aus in den Irak abgeschoben worden. Wie der NDR berichtet, wurden sie abgeschirmt von der Öffentlichkeit in ein Charterflugzeug gebracht. Federführend bei der Aktion war das Sozialministerium in Schleswig-­Holstein. Rund 15 Menschen von der „Stop Deportations Hamburg“ protestierten am Flughafen gegen die Sammelabschiebung. In Hamburg waren nach Angaben der Innenbehörde 2023 rund 1.500 Menschen abgeschoben worden und damit etwa doppelt so viele wie im Jahr zuvor. (taz)

Niedersachsens Bahnen sollen häufiger fahren

Mehr Züge und kürzere Taktzeiten sollen in Niedersachsen mehr Fahrgäste in Regional- und S-Bahnen locken. „Wir wollen ein Angebot schaffen, das so attraktiv ist, dass deutlich mehr Menschen das Angebot des Schienenpersonennahverkehrs nutzen“, sagte Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung der „Strategie 2040“. „Ziel ist bis 2040, dass fast alle schnellen Regionalexpresslinien und S-Bahnstrecken ganztags einen Halbstundentakt fahren“, sagte Carmen Schwabl, Chefin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen. Auf besonders gefragten Strecken nach Hamburg und Bremen solle in den Hauptverkehrszeiten ein 15- oder 20-Minutentakt angeboten werden. (dpa)

Forscher finden altes Seegras

In der Ostsee hat ein Forscherteam ein mehr als 1.400 Jahre altes Seegras-Vorkommen entdeckt. Er sei die älteste Meerespflanze, deren Alter exakt bestimmt worden sei, schreibt ein Team um Thorsten Reusch vom Geomar Helmholtz-­Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Das Seegras vermehrt sich vorrangig vegetativ, und zwar über unterirdische Ausläufer. Voraussetzung für die Arbeit sei ein Seegras-Genom von hoher Qualität gewesen. Wissenschaftler der University of California lieferten für die genetische Uhr Referenzwerte von einem Seegras-Klon, den sie 17 Jahre lang in Kulturtanks gehalten hatten, wie das Forschungsteam im Journal ­Nature Ecology and Evolution berichtet. (dpa)

Seehunde werden gezählt

Um den Bestand der Seehunde im Wattenmeer aus der Luft zu erheben, sind Piloten, Jäger und Wissenschaftler mit Kleinflugzeugen zu den ersten Zählflügen in diesem Jahr gestartet. Die Zählungen sind Teil eines internationalen Schutzabkommens zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Zeitgleich wird auch in den anderen Ländern gezählt. Der Seehundbestand hat sich in den vergangenen Jahren laut Landesamt an der niedersächsischen Küste auf hohem ­Niveau stabilisiert. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen