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Archiv-Artikel

moorburg Spiele ohne Sieger

Drei Parteien, drei Taktiken, drei Fehler. Auf diesen Nenner lässt sich der Streit um das Kraftwerk Moorburg bringen. CDU, GAL und Vattenfall sind gemeinsam in eine Sackgasse gefahren, aus der es kaum einen Ausweg gibt. Spiele ohne Sieger.

Kommentar von MARCO CARINI

Ole von Beust ist im Fall Moorburg auf halben Wege stecken geblieben. Er hat mit dem Vorvertrag Pflöcke in den Boden gerammt, ohne die Genehmigung so wasserdicht zu machen, dass es für die GAL nicht einen Ansatz gäbe, das Kraftwerk noch in Frage zu stellen. Wortbruch und Abfindung für Vattenfall oder Koalition adé heißt jetzt die Frage.

Die GAL hat alles auf die Karte Moorburg gesetzt, indem sie gebetsmühlenartig erklärt hat, mit ihr werde es das Kraftwerk nicht geben. Ohne einen Erfolg in diesem Punkt können die grünen Verhandler nicht vor ihre Mitglieder treten, ohne befürchten zu müssen, dass diese ihr den Koalitionsvertrag zerreißen – egal was sonst noch drinsteht.

Vattenfall hat sich in die Idee verbunkert, Moorburg wie geplant zu bauen, ohne noch über Alternativen nachzudenken. Aufgrund seiner starren Haltung könnte der Konzern am Ende ohne Kraftwerk dastehen – und wohlmöglich ohne die erträumten Schadensersatz-Millionen.