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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

An Tagen, an denen mir nichts einfällt, mein Kopf leer ist, ich ideenlos bin, schlendere ich durch die neue Mitte Berlins. Wie jeden Tag setze ich mich dann in ein Café, betrachte die Flaneure und versuche nachzudenken, lasse die Gedanken schweifen, Kopf goes Pop. Eine Methode, die ich 1968, als auch ich leider einmal zu den Linken gehörte, zum ersten Mal benutzte. Seit damals macht es Pop in meinem Kopf. Beiseite denken, nannte dies bereits Aristoteles, und Kierkegaard übersetzte ihn ins Dänische: Die meisten jagen so sehr ihren Gedanken nach, dass sie an ihnen vorbeilaufen, meinte der Altmeister der Pop-Philosophie. Da stolpern und purzeln meine Gedanken schon weiter zu Karl Popper. An den sperrigen Thesen des Ex-Epistemologen prallen meine Gedanken ab und rollen, Billardkugeln gleich, über den grünen Tisch meiner Erkenntnis. Ein Tisch, der reich gedeckt ist mit den köstlichsten Leckereien, mit Schweinshirn in Aspik, mit Blutwurstsuppe, und als Dessert gibt’s Sahnetorte, o yeah …

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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