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montagskolumne (4): meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Eines der größten Probleme unserer Zeit ist die Kriminalität. Mir ist vor kurzem in Berlin die Brieftasche gestohlen worden. Mitten am Tag. Mitten in Mitte. Diebe sind überall. Das ist ein Zeichen unserer Zeit. Eine Zeit, die geprägt ist vom Werteverlust. Verlust, wohin man heute schaut. Früher war zwar nicht alles besser. Aber heute reagieren die Linken, zu denen ich leider auch einmal gehörte, nicht auf dieses größte Problem unserer Zeit: die Kriminalität. Dabei ist Verbrechen überall. Und wird nur noch von einem viel größeren Problem überdeckt: der gestohlenen Zeit. Die schreibenden Meinungsmacher beschäftigen sich zwar mit Politik und Kultur, aber nicht mit Kriminalität. Dabei ist Verbrechen überall. Das ist die neue Berliner Republik – geprägt vom allgemeinen Zeit- und Werteverlust unserer Gesellschaft. Niemand hat die Zeit, Werte zu entwickeln. Nicht in dieser Republik. Berlin ist ein Verbrechen. Und Verbrechen ist oft, häufig und zunehmend, kurz: Verbrechen ist immer und überall.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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