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monetaBerufsunfähigkeitDumm gelaufen

Stell dir vor, du denkst, du hättest eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Stell dir vor, du wirst berufsunfähig. (Es trifft immerhin jede(n) vierte(n).) Und dann stellst du fest: Ich habe mich geirrt.

Was auf den ersten Blick wie dummes Geschwafel wirkt, ist leider tägliche Realität. Ich rede hier nicht davon, dass viele Leute die staatlichen Kürzungen in diesem Bereich immer noch nicht mitbekommen haben. Ich rede von privatem Versicherungsschutz. Gerade kürzlich stellte sich heraus, dass die Belegschaft einer Hamburger Sozialeinrichtung seit Jahren glaubte, in der Betrieblichen Altersvorsorge eine Berufsunfähigkeitsrente (BU) zu haben. Denn schließlich stehen in der Police dick und fett die Worte „Leistung bei Berufsunfähigkeit:“. Aber etwas weniger fett steht dort hinter dem Doppelpunkt: „Beitragsbefreiung für die Hauptversicherung.“

Diese so genannte „BUZ“ (Berufsunfähigkeitszusatzversicherung) macht durchaus Sinn, stellt sie doch im Falle der Berufsunfähigkeit die Lebens- oder Rentenversicherung beitragsfrei, ohne die spätere Ablaufleistung zu kürzen. Sie ersetzt aber keine Rente bei Berufsunfähigkeit.

Die erfreuliche Nachricht in diesem Zusammenhang aber ist, dass in den vergangenen Monaten immer bessere und günstigere Angebote für diese Vorsorge auf den Markt gekommen sind. Immer mehr Anbieter verzichten zum Beispiel darauf, in andere Berufe zu verweisen. Die Kosten wurden gerade für Akademikerinnen und in Heilberufen Beschäftigte zum Teil erheblich gesenkt.

Fehlt eigentlich nur noch, dass der Beitragsunterschied zwischen Männern und Frauen ganz verschwindet. Ach, und noch etwas: Die Erkenntnis, dass eine Kombination von BU mit einem Kapitalsparvertrag, sei es eine Lebens-, eine Rentenversicherung oder ein Investmentfonds, selten von Vorteil ist.

Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 HH, Tel.; 4142 6667 Fax: 4142 6668

info@frauenfinanzgruppe.de www.frauenfinanzgruppe.de

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