mit stromsparen auf du und du: Hintergrund
Basler Strombonus erfolgreich
Je tiefer die Strompreise, desto höher der Verbrauch. Dies war der Grund, weshalb sich der Große Rat (Parlament) des Kantons Basel-Stadt im September 1998 dafür entschied, eine deutliche Preissenkung bei den Tarifen nicht direkt weiterzugeben. Vielmehr blieb der Strompreis, wo er war. Je höher der persönliche Stromverbrauch, desto höher auch die Lenkungsabgabe.
Mit dem Geld wurde ein Stromspar-Fonds eingerichtet. Jährlich rund 60 Millionen Mark können so an die Basler Bevölkerung (zwölf Millionen Mark) und an die ansässige Wirtschaft (48 Millionen) ausbezahlt werden. Bei der Rückerstattung der Lenkungsabgabe sind alle gleich: „Das System belohnt somit jene, die sparsam mit Strom umgehen“, rechnet die Basler Baudirektorin Barbara Schneider vor. Unternehmen und Selbstständige bekommen zum Beispiel 0,5 Prozent ihrer Lohnsumme erstattet. Arbeit wird billiger. Und Privathaushalte können sich über bis zu 70 Franken jährlich freuen.
Jede Person musste ein Formular ausfüllen, dieses wurde elektronisch erfasst und in eine Zahlung umgewandelt. Blüht da nicht die Bürokratie? Marcus Diacon, Leiter der Geschäftsstelle des Stromspar-Fonds, widerspricht dieser Vermutung. Im Einführungsjahr habe die Administration pro Privatperson bloß 2,69 Franken betragen. Schon die aktuelle, zweite Auszahlung kommt weit günstiger. Etwas komplizierter verhält es sich mit der Rückerstattung an Unternehmen und selbstständig Erwerbende. Die jetzt erfassten Daten machten die jährliche Neumeldung aber einfacher, sind die Verantwortlichen überzeugt. „Basel zeigt, dass die Administration kein Argument sein kann“, meint Marcus Diacon. pp
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