mit dem bp-konzern auf du und du: Umweltschützer fordern Verzicht auf Ölbohrung
GEFÄHRDETES EISMEER
Kritische AktionärInnen beschmutzten gestern das Image des sauberen Ölkonzerns, das BP von sich selbst zu verbreiten versucht. Auf der Hauptversammlung der Firma, die neben Exxon-Mobil und Shell zu den drei größten Öl- und Gasförder-Unternehmens weltweit zählt, forderten die UmweltschützerInnen, ein umstrittenes Ölprojekt abzublasen. Erwartet wurde freilich, dass die Hauptversammlung diesen Antrag ablehnte.
Das „Northstar-Projekt“ im polaren Eismeer nördlich von Alaska sei äußerst riskant, argumentiert auch Greenpeace. Wenn BP auf der bis zu 1,5 Milliarden Mark teuren Bohrung beharrt, würde damit ab 2001 erstmals unter den extremen Bedingungen nördlich von Alaska Öl gefördert. Das besondere Risiko liege bei den Pipelines, erklären die Öko-AktivistInnen. Niemand habe bislang Erfahrung, ob die Rohre den Belastungen durch die tiefen Temperaturen standhalten würden. Greenpeace befürchtet, dass BP durch auslaufendes Öl der Natur erheblichen Schaden zufügt. Die Umweltschutzorganisation verweist außerdem darauf, dass die Ölförderung die Erwärmung des Weltklimas weiter beschleunigt. BP und andere Ölkonzerne müssten deshalb stärker von konventionellen zu regenerativen Energieträgern umsteuern, wenn sie die Umwelt tatsächlich schützen wollten. Greenpeace fordert, die Ersparnisse aus dem Northstar-Projekt in die Solarzellen-Produktion des BP-Ablegers Solarex umzuleiten.
Währenddessen hat die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) ihre für gestern erwartete Entscheidung über die geplante Fusion der Energiekonzerne BP Amoco und Atlantic Richfield (Arco) verschoben. BP Amoco will Arco für 27 Milliarden Dollar kaufen. Der neue Konzern hätte nach Ansicht der FTC die Kontrolle über 70 Prozent der Ölproduktion in Alaska, was an der Westküste der USA zu Preissteigerungen führen könnte. Die Staaten an der Westküste haben bereits landesweit die höchsten Kfz-Treibstoffpreise. BP hält nach eigenen Angaben auch 20 Prozent der Weltproduktion an Solarzellen.
koch
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