meinungsstark:
Wildvögel als Schreckgespenst?
„1 Gramm Kot kann 1 Million Hühner infizieren“,
taz vom 27. 10. 25
Die nicht gestellte Frage lautet: Wo landen die 750.000 Tonnen Geflügelmist jährlich aus den Hühner- und Putenställen? Sie werden im Herbst auf die Äcker gebracht und verbreiten damit die in der Massentierhaltung entstandenen Viren. Nicht Wildvögel infizieren die Hühner, sondern umgekehrt. Und im Herbst wird der Mist auf den Äckern verteilt.
Die Ausbrüche bei Wildvögeln begannen 2006 bei Schwänen auf Rügen, 2022 bei Gänsen in Nordfriesland (die dann viele Seevögel infizierten) und nun 2025 bei Kranichen in Meck-Pomm – alles Vögel, die auf Äckern ihr Futter suchen. Das Löffler-Institut (FLI) deckt konsequent die Interessen der Geflügelindustrie und sucht weder im Geflügelkot auf Äckern noch im Abwasser von Schlachthäusern nach den Virusquellen. 2015 publizierten sogar die FLI-Institutsleiter eine Studie über „H5N8: Outbreak Investigations“, bei der sie einfach per Abstimmung ermittelten, dass es Wildvögel waren, die in Vorpommern die Geflügelpest verbreitet hätten. Diese Form von „plebiszitärer Empirie“ durch staatlich bezahlte Professoren ist durchaus innovativ. Leider verschleiert sie, dass die Geflügelindustrie die Viren produziert und sie zulasten von Wildvögeln und Hinterhofhühnern alle Jahre wieder in der Landschaft verteilt. Rainer Borcherding, Selk
Das Keulen Tausender toter Nutztiere muss man so schrecklich übrigens nicht finden: Eine Mastente in konventioneller Haltung lebt durchschnittlich 42 Tage – viel früher als sowieso ist sie in diesem Herbst also nicht gestorben. Inge Becker
Diskurs in allen Formen …
Betreff: Seitenwende …
Ich habe die Papier-taz viel lieber gelesen als die digitale! Aber ich lese die digitale taz viel lieber als jede andere Papierzeitung! taz the rich! Marco Konitza
Liebe taz, meinen Applaus für den tollen Artikel „Deutschland leistet sich die dümmsten Debatten“ von Nikolaos Gavalakis. Er bringt die verstörte Diskurskultur und den Wahn der Erregungsspirale sprachlich wirklich sehr schön auf den Punkt. Artikel wie dieser sind eigentlich zu gut, um sie wegzuwerfen, man sollte sich damit das Wohnzimmer tapezieren oder das T-Shirt bedrucken … Ob das helfen würde?
K. Hampel, Pankow
Viele rechte Frauen in der Politik
„Rechtspopulistische Politikerinnen lösen Männer ab“,
taz vom 25. 10. 25
Leider beantwortet der Artikel nicht die Frage, was diese Populistinnen antreibt und was die Frauen antreibt, die diese wählen. Wenn auch diese Frage schwierig zu beantworten ist, wünsche ich mir doch zumindest ein paar offene Fragen, Ansatzpunkte zum Nachdenken. Susi Schmidt
„Du warst & bist ein großer Schatz“
Nachruf auf die taz vom 17. Oktober
Liebe gedruckte taz!
Du warst und bist ein großer Schatz
mit Dir zu wandeln durch die Welt
war immer gut, war schön
auch wenn es oft
so Grausiges zu sehen gab
Dich anzufassen
mit Dir zu schauen
hat mich oft umgehauen
Drum schreib ich Dir
zum Abschied diese Zeilen.
Bleib standfest
und verlier dein Ziel
nie aus den Augen
Und sei gedrückt
titus
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