meinungsstark:
Unter Lesern
„So bleibt es wieder an den Frauen hängen“,
wochentaz vom 24.–30. 5. 25
„Menschen in Lebenslagen“ klingt gut! Nur liefern Sie die Begründung der Autorin für ihre Version gleich mit: Die statistische Schieflage bei der gesellschaftlich-normativen Ausbeutung von Frauen in der Sorge-Arbeit ist gravierend, das emanzipierte Menschenbild leider noch nicht universell gültig. Mir geht es nicht darum, die Schuld daran „den Männern“ pauschal in die Schuhe zu schieben, sondern zu hinterfragen, warum dieser Zustand allgemein so häufig hingenommen wird. Sich bewusst dagegen zu entscheiden ist nicht von heute auf morgen gemacht, auch nicht, wenn Männer durch eine Verkettung von Ereignissen selbst in die Rolle der pflegenden Angehörigen rutschen können. Auf die Ungleichheit hinzuweisen ist also weiterhin nötig, bis ein im Idealfall selbstverständlich-freiwilliger Einsatz von Männern in der Pflege von Angehörigen ganz normale Teilhabe und keine Paraderolle mehr ist. Max Waldes, Berlin
Wissenschaft
„Existenz statt Exzellenz“, taz vom 5. 6. 25
Angesichts der Krise erinnere ich mich an den Zusammenhang von „Krise“ und „Chance“ im Chinesischen. Der Mittelfinger ist denkbar ungeeignet, um ihre wissenschaftliche Exzellenz und ihre bestialische Intelligenz unter öffentlichen Beweis zu stellen, verehrte Wissenschaftler jeden Grades. Angesichts der Kürzungen wäre es indes vielleicht klüger, mit der geballten Kraft der Wissenschaft selbst der Öffentlichkeit zu zeigen, wie es tatsächlich auch ohne die Subventionen klappen kann. Diese Situation ist meiner Meinung nach die ultimative Herausforderung an ihre wissenschaftliche Kompetenz jeder Art, und Tauschmittel sind wirklich nur Tauschmittel. Also? Ich freue mich auf Wissenschaft, Verifizierung und Falsifizierung, Lösungen statt Probleme und Propaganda, auf Macht statt Beschwerden. Gregor Gunsch, Berlin
Unsicherer Job
„Abgestraft für eine klare Haltung?“,
taz vom 4. 6. 25
Politiker oder Politikerin ist kein sicherer Lehrberuf, und hat man Pech, muss man nach vier Jahren eine neue Ausbildung beginnen. Allerdings galt auch schon vor 60 Jahren in allen Parteien der Spruch: Wenn du Parteifreunde hast, brauchst du sonst keine Feinde mehr! Wolfgang Jung, Kasseedorf
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