meinungsstark:
Christliche Partei: Pflicht zu helfen
Wer hat Angst vorm „Afghanen-Flieger“?, taz vom 17. 4. 25
Ich glaube, Jens Spahn wäre in der AfD besser aufgehoben, wenn er diese Gruppierung für demokratisch gesinnte Volksvertreter hält. Meiner Meinung sind sie es nicht, schon alleine deshalb nicht, weil sie die Flüchtlinge aus Afghanistan für nicht willkommene Menschen halten. Aber diese Leute haben in den Jahren zwischen 2001 und 2021 unseren Männer und Frauen der Bundeswehr besonders geschätzte Dienste geleistet, sie dolmetschten für sie und gaben ihnen wertvolle Hinweise zu den Sitten und zur Lebensweise in dem ihnen fremden Land Afghanistan. Als sich die Bundeswehr zurückzog, blieben sie zurück und werden jetzt von den Taliban gejagt. Als Mitglied der Christlichen Partei hat Jens Spahn eigentlich die Pflicht, solchen Menschen zu helfen. Er sollte sich dafür einsetzen, diese Familien – besonders mit ihren Frauen und Töchtern – einreisen zu lassen und ihnen einen sicheren Zufluchtsort gewähren.
Ekkehard Bergner, Würzburg
Frau-im-All-Gejubel
„CO2-Schleuder mit Scheinemanzipation“, taz vom 16. 4. 25
Ist jetzt mal langsam gut mit dem ständigen Frauen-im-All-Gejubel? Als wär’s die Bunte oder Gala, verschwendet die taz kostbaren Zeitungsraum, wo eine Kurzmeldung – allerhöchstens – wirklich genügt hätte. Neulich schon wurden wir tagelang, gefühlt Wochen, gequält mit einer anderen Frau im All. Die Techmilliardäre Musk und Bezos ruinieren mit ihren touristischen All-Ausflügen unsere Lebensgrundlagen, und alles staunt und klatscht!? Selbst wenn man das Ereignis nicht ignorieren will, braucht man nun wirklich nicht eine Viertelseite mit dem Quatsch vollzumüllen: „Bei den MTV-Awards 2008 trug sie ein schulterfreies Bleistiftkleid von Charles de Castelbajac mit riesigen Comicaugen auf der Brustpartie“ etc. Na schönen Dank …
Gisela Graf, Magdeburg
Flexible Arbeitszeiten
taz vom 15. 4. 25
Alles, was Sie schreiben ist richtig. Es gibt Menschen, denen würde eine Flexibilisierung der Arbeitszeit viel bringen. Sicher werden Sie aber auch wissen, dass Flexibilisierung für andere Menschen sehr schlecht ist. Leider ist es nun aber so, dass eben nicht immer die Arbeitnehmenden entscheiden, wann sie arbeiten wollen. Es sind eher die Arbeitgebenden, die die Arbeitszeiten dann flexibel in ihrem Sinn festlegen werden. Welche Kita hat für Alleinerziehende flexibel bis zu 13 Stunden auf? So lange Menschen vor Arbeiten zu für sie unzumutbaren Zeiten geschützt werden müssen, so lange haben andere Arbeitende leider weniger Freiheiten. Diese Solidarität sollte sein.
Stefan Schlepütz, Dortmund
AfD-Verbot?
„Wenn die CDU jetzt klein beigibt, ist sie bald überflüssig“
taz vom 15.4.25
In dem Interview fehlt die meiner Meinung nach wichtigste Frage: Warum soll die AfD nicht verboten werden? Spahn hat in einem Punkt Recht: Wenn die AfD eine demokratische Partei ist, dann ist eine CDU-AfD-Koalition eindeutig der Wählerwille. Ein Versuch, demokratische Parteien auf anderem Wege von der Macht fernzuhalten, ist undemokratisch. Schwarz-Rot wird die eigentliche Ursache (fortgesetzte Umverteilung von unten nach oben) nicht bekämpfen, folglich wird in vier oder spätestens acht Jahren die AfD den Kanzler stellen – wenn sie nicht verboten wird. Ein Verbot ist die einzige Chance, die unsere Demokratie noch hat.
Eric Brünner, Karlsruhe
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