piwik no script img

meinungsstark

„Warum ich mir trotz allem einen Tesla kaufe“,

taz vom 12. 3. 25

Argument aus konservativer Ecke

Natürlich steht es Ihnen zu, jedes Produkt Ihrer Wahl zu kaufen. Und sicherlich sollten wir alle immer das eigene (Kauf-)Verhalten reflektieren, bevor wir anfangen mit Steinen zu schmeißen. Allerdings bin ich über den folgenden Absatz gestolpert: „Und solange sich die Menschen, die sich über meinen Tesla-Kauf echauffieren, nicht in den Wald zurückziehen, ihr Essen selbst anbauen, … ist es scheinheilig, wenn sie sich über meine Kaufentscheidung empören.“ Dann darf ja keiner mehr irgendetwas hinterfragen (= empören). Dieses Argument kenne ich eigentlich aus konservativen Kreisen, als Argument gegen Veganismus, Umweltschutz etc.

Susanne Hermanns, Aurich

Rückgrat zeigen

Kaum etwas ist in dieser Zeit so wichtig wie Rückgrat zeigen. Und dann auch bereit sein, auf etwas zu verzichten, wenn es einer guten Sache dienlich sein kann. Nicht in jedes Land zu reisen, was Mensch sich leisten kann, Geld zu spenden, selbst wenn es finanziell weh tut. Und in jedem Falle Produkte zu meiden, die ganz offensichtlich den falschen Menschen zu­gutekommen. Dass das gar nicht immer einfach und stringent geht, ist logisch. Deswegen aber alle, die sich trotzdem bemühen, die verzichten und bereit sind, Geld, Zeit und Energie zu investieren, zu diffamieren, ist echt dümmlich.

Hannes Weiße, Schildow

Politisch bewusst kaufen

Wir leben in einem freien Land, jeder kann das kaufen, was er sich leisten kann – auch einen Tesla. Aber: ein politisch bewusster Mensch wird keine rechte Freude mehr an dem Tesla haben, denn Trump fährt, ob frau will oder nicht, immer mit. Trotz aller rationalen Argumente, den Kauf zu rechtfertigen. Und das nagt an der Freude – bis frau froh sein wird, den Tesla wieder loszuwerden …

Norbert Reuter, Berlin

Lobeshymne auf Musk

Ich erachte Sie als eine seriöse Zeitung. Umso verwunderter war ich auf die Lobeshymne auf eine von einem Nazi und Vernichter vertriebenes Produkt. Gerade diese Fahrzeuge sollte kein Mensch mit etwas Gewissen in Betracht ziehen. Zumal es mittlerweile sehr gute Alternativen gibt, die nicht diktatorische Regime wie die USA oder China unterstützen. Ein solcher Artikel ist jedenfalls unter Ihrer Würde.

Markus Lerch, Freising

„Ich will aber trotzdem!“

Ich bin entsetzt über diesen Artikel in Ihrer Zeitung. Wie ein kleines Kind kommt mir die Verfasserin vor, die trotzig mit dem Fuß auftritt und schreit: „Ich will aber trotzdem …“ Einen Tesla zu kaufen, verbot sich schon vor „der Machtergreifung“ von E. Musk. Vielen Dank an Fabian Schroer. (Wo ist die Grenze, 14. 3.2025) Man muss keine Heilige sein, um Tesla zu boykottieren.

Barbara Trabitzsch, Freiburg

Provokative Satire

Nach dem ersten Schock über die steile These habe ich schnell erkannt, dass es sich um provokative Satire handelt. Denn natürlich kann sich kei­n*e taz-Redakteur*in einen Tesla Model Y leisten, höchstens ein E-Bike. Chapeau, Sie haben die dümmlich-naive Trotzargumentation der Bequemlichkeits­rechtfertiger aufs trefflichste vorgeführt.

Torsten Ahlers

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen