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meinungsstark

Geflüchtete: Die Abgewehrten

„Die neue deutsche Abwehrkette. Obergrenzen, Außengrenzen, Abschiebung: Der neue Überbietungswettbewerb bei Forderungen zur Begrenzung der Migration“,

taz vom 20. 9. 23

Sehr treffend, Ihr Titel: „Die neue deutsche Abwehrkette“. Danke an die Seite-eins-Redaktion. Es wird höchste Zeit, den xenophoben Kräften, ihren Protagonisten und Helfershelfern in Politik und Gesellschaft den rassistisch-autoritären Diskurs zu entreißen und sie als Menschenfeinde zu entlarven.

Peter Lessmann-Kieseyer, Köln

Aktivist:innen: Die Stigmatisierten

„Diese Insel kriegst du nie“. Ende Gelände gegen LNG auf Rügen“, taz vom 25. 9. 23

Ich war mit meinem Mann auf der Demo und habe mich beim Lesen Ihres Artikels geärgert über die Stigmatisierung der jungen Menschen von Ende Gelände als radikale Ka­pi­ta­lis­mus­geg­ne­r:in­nen und radikale Aktivist:innen. Als radikal habe ich einige Polizeibeamte erlebt, die ohne Anlass einen jungen Mann vom Fahrrad geholt haben, oder Zuschauer, die fanden, dass man „das Pack“ in Reihe aufstellen und verprügeln sollte. Ich habe seitens der Demonstrierenden zivilen Ungehorsam wahrgenommen.

Claudia Stoll-Schneider, Ribnitz-Damgarten

Long Covid: Die Ausgeblendeten

„Debatte: Einfach nur ausruhen“, taz vom 21. 9. 23

Danke für den eindringlichen Artikel, der zu Recht darauf hinweist, dass mit einer „Informations-Kampagne“ des Gesundheitsministeriums noch keine Behandlung für Betroffene da ist! Dem Betroffenen vielen Dank für die Schilderung seines Alltags, den sich viele Menschen, denen ich als Angehörige einer Betroffenen davon erzähle, einfach nicht vorstellen können. Viel zu oft höre ich, man müsse nun halt mit Corona leben, sei ja auch alles nicht so wild. Doch, für alle bisherigen und zukünftigen Betroffenen von Long Covid ist das wild! Meine Angehörige ist allein durch den Behördenmarathon, den man nach Ablauf des Krankengeldes machen muss, um den Lebensunterhalt zu sichern, so erschöpft, dass die kleinen täglichen Bewegungseinheiten, die so wichtig sind und mit denen man ganz, ganz langsam ganz kleine Verbesserungen erzielen kann, ausfallen müssen! Ärzte mit Ahnung von Long Covid? Fehlanzeige! Spezielle Long-Covid-Reha? Behandlung im spezialisierten Zentrum? „Wir können leider nur Leute aus unserem Bundesland nehmen.“ Platz in einer Studie? Voll! Mehr Geld für die Forschung? Die Forschenden betteln immer noch um Spenden, Studien müssen pausieren wegen Geldmangel! Unbürokratisch gesicherter Lebensunterhalt für Betroffene? Wovon träumst Du nachts? Wer da nicht den Mut verliert, verdient unser aller Achtung und Unterstützung, alle anderen Betroffenen auch! Bitte bringen Sie über all diese Probleme noch viel mehr, sonst werden die Betroffenen einfach vergessen! Carola Cieplik-Keukert, Aachen

Ein Votum für die Lebenshilfe

„Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen: Falschen Propheten Grenzen aufzeigen. In Thüringen hat die AfD eine gewonnen geglaubte Oberbürgermeister-Stichwahl verloren. Daraus lässt sich viel lernen“, taz vom 25. 9. 23

Auch ich freue mich sehr über die AfD-Niederlage bei der OB-Wahl, vor allem über den Widerstand aus der Zivilgesellschaft. Dickes Lob an die Bürger und Bürgerinnen von Nordhausen! Die taz nennt zwei Hauptgründe, warum die Ablehnung des AfD-Propheten erfolgreich war: Bedenken der Hochschule und das Engagement des Gedenkstättenleiters. Das ist sicher korrekt. Mein Verwandter, der nahe bei Nordhausen wohnt, hat mir einen weiteren Grund genannt: die Lebenshilfe, die dort seit Langem mehrere Werkstätten aufgebaut hat. Nach den vielen Entgleisungen von Rechtsradikalen zum Thema Behinderte und Inklusion wollten viele Bürger keine Gefährdung der bisher geleisteten Arbeit der Lebenshilfe.

Marlies Beitz, Stuttgart

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