meinungsstark:
Definitionsgrundlage der Ethik
„Über die Unmöglichkeit, aufzugeben“,
wochentaz vom 12.–18. 8. 23
Der Ethikrat ist ein wahrer Sonnenstrahl in meinem im Allgemeinen von Sorgen und Mühsal gezeichneten irdischen Dasein. Dafür spreche ich Ihnen meinen innigen Dank aus. Nicht nur muss ich allfällig herzlich lachen, wenn der Ethikrat Sie aufsucht, sondern es freut mich auch, in welcher Gedankenschärfe der Ethikrat darstellt, dass die Definitionsgrundlage der Ethik eher nicht das Finden von richtigen Antworten ist, sondern das Stellen von richtigen Fragen. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass Ihre Kolumne einer der wenigen Orte ist, an denen in der taz das Bemühen um eine schöne Sprache offenkundig wird. Bitte orientieren Sie sich nicht vollständig um, sondern wählen Sie das Korbflechten als Stand- und den Journalismus als Spielbein. Auch im Journalismus bietet sich durch herzhaftes Beleidigen und Verleumden die Möglichkeit, den Rahmen altbürgerlicher Legalität neu auszuleuchten und so den Feldversuch des Ethikrats inhaltlich zu erweitern.
In Dankbarkeit, Mathias Rotenhan, Bremen
Ethnologie
„Apachen tragen keine Federn“, wochentaz vom 5.–11. 8. 23
In dem Beitrag wird erwähnt, dass in der DDR Karl Mays Bücher verfilmt wurden. Das ist nicht korrekt. Vorlagen waren Bücher von Liselotte Welskopf-Henrich oder James F. Cooper. Andererseits ging es um historische Persönlichkeiten wie Osceola, Tecumseh oder Ulzana von den Stämmen der Seminolen, Shawnee und Apachen. Anders als bei Karl May wurden in den Defa-Indianerfilmen völkerkundliche und historische Gegebenheiten weitestgehend berücksichtigt. Bücher der Ethnologen Miroslav Stingl oder Eva Lips waren in der DDR weit verbreitet. So kannte man sowohl die verschiedenen Lebensweisen der Prärie-, Ost- und Westküstenindianer als auch die südamerikanischen Kulturen. Andreas Voigt, Zwickau
Klasse WM-Artikel
„Endlich wieder Fußball!“, wochentaz vom 15.–21. 7. 23
Ich möchte einmal die WM-Berichterstattung loben. Die einzige, die ich lese. Tolle Themen, keine Jubelberichterstattung und auch viel über nichteuropäische Teams.
Katharina Kühnle, Ulm
Hauskatzen und Haubenlerchen
„Invasion der anderen Art“, wochentaz vom 12.–18. 8. 23
Danke für den interessanten Artikel. Leider tauchen die Hauskatzen nur im Zusammenhang mit Australien auf. Dabei stellen sie als invasive Neozoen weltweit ein gigantisches Problem dar, an das man sich aber, weil „ach so süß“, nicht herantraut. Der sogenannte Tierschutz lässt sich bestenfalls herab, Sterilisationen zu fordern (die im Artikel nur in Zusammenhang mit Nutrias erwähnt werden) und lässt gern das Hauptproblem außer Acht: Auch sterilisierte Katzen als Freigänger jagen, fressen, stören und sind ein massives Problem für nach dem BNatSchG streng geschützte und zahllose andere Arten. Der Naturschutz betreibt inzwischen ohnehin nur noch eine Restbestandsverwaltung, da wäre wenigstens ein konsequenter Vollzug vonnöten. Die Walldorfer Haubenlerchen-Diskussion ist dagegen absolut lächerlich und zeigt nur die gesellschaftliche Ignoranz. Michael Koltzenburg, Tübingen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen