meinungsstark:
Vor der eigenen Türe kehren
„Der Flüchtling ist schuld“,
taz vom 17. 12. 20
Was mich so beängstigt, ist neben dem Extremchauvinismus des Herrn Merz, dass eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass er CDU-Vorsitzender und vielleicht Bundeskanzler wird: Abbau der Sozialsysteme, Rentenabsicherung mit Aktien und so weiter. Ob Herr Merz, wenn er Verantwortung auf Flüchtlinge abwälzen will, eigentlich an seine eigene Vergangenheit denkt? Wer hat denn als Blackrock-Lakai auf Kosten der Ärmsten sein Vermögen vermehrt und schaukelt sich jetzt im Wohlstand, ohne Rücksicht auf Verarmung, Angriff auf Gesundheit und Erniedrigung der schon als Paria geltenden Menschen? Erst vor der eigenen Türe kehren, Herr Merz.
Frank Simon,Hürtgenwald
Deutsche Waffenexporte
„Erfreuliche Verweigerung“,
taz vom 17. 12. 20
Zweifellos ist die Begründung für die Verweigerung der SPD, wie der Autor schreibt, mau. Als Folge wird die fehlende „ausführliche und breite Debatte“ über Ethik und Moral des Einsatzes auch deutscher Kampfdrohnen geführt. Die deutschen Waffenexporte gehen mit Billigung auch der SPD weiter. In vielen Teilen der Welt bringen sie Menschen den Tod. Für die Opfer bleibt es gleich, ob sie durch deutsche Waffen von Heckler und Koch, Panzer von Kraus und Maffei oder Drohnen der USA oder Russlands sterben. Daher sehe ich keine „erfreuliche Verweigerung“ der SPD. Rolf Scheyer, Köln
Das Problem ist nicht Macron
„Der verkannte Nachbar“,
taz vom 17. 12. 20
Was Lea Fauth schreibt, ist zutreffend. Was zu kurz kommt, sind die Spätfolgen des französischen Kolonialismus und deren mangelhafte Bewältigung. Das Macron-Bashing mag berechtigt sein. Doch alle seine Vorgänger hatten sehr viel Dreck am Stecken. Man erinnere sich nur an die Drohung Sarkozys, der die problematischen Vororte mit dem Kärcher säubern wollte. Das Problem ist das französische Präsidialsystem, das alle Macht für fünf Jahre auf eine Person überträgt. Entstammt der Präsident derselben Partei wie die Regierung, wird die Regierung zum Marionettentheater und das Parlament zur Farce. Heinz Mundschau, Aachen
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