meinungsstark:
Ihr habt den Omurawal vergessen
„Jenseits der Hasenheide“, taz vom 1./2. 2. 20
Herr Schomann unterschätzt die Entdeckerfreude der Zoologen, wenn er schreibt, dass nach dem 1878 entdeckten Przewalski-Pferd (übrigens nach neueren Erkenntnissen „nur“ ein verwildertes Hauspferd) an Großsäugern nur noch das Okapi entdeckt wurde. Hier eine unvollständige Liste einiger seit 1878 erstbeschriebenen Großsäugerarten: Berggorilla (1902), Riesenwaldschwein (1904), Berganoa (1910), Bergnyala (1910), Bonobo (1928), Kouprey (1937, inzwischen wahrscheinlich ausgestorben), Saola (1992), Riesenmuntjak (1994), Omurawal (2003), Burrunan-Delfin (2011), Kabomani-Tapir (2013), Tapanuli-Orang-Utan (2017). Die Welt ist vielfältiger, als man denkt. David Kupitz, Bünde
Genosse werden statt Jammertaler
„Enterbt uns doch endlich!“, taz vom 31. 1. 20
Dieses anhaltende, nutzlose Jammern der durch Erbschaft reich gewordenen sogenannten linken Klientel geht auf die Nerven. Anstatt nur das Ändern des Erbschaftsrechts zu fordern, könnt ihr doch auch einfach mal handeln und euer überschüssiges Kapital, welcher Art auch immer, in „gemeinnützige Genossenschaften“ stecken. Damit entzieht ihr es dem derzeit absolut ungerechten System und könnt den Menschen, die ihr ach so bedauert, direkt unter die Arme greifen. Rainer Momann, Puchheim
Klare Kante: Kohleausstiegsgesetz
„Der Nutzen fürs Klima ist unklar“, taz vom 29. 1. 20
Geschätzte taz-Redaktion, von Ihrer aktuellen Berichterstattung zur Entwicklung des Kohleausstiegsgesetzes bin ich sehr enttäuscht. Und mindestens genauso enttäuscht – ja entrüstet bin ich (als Bürgerin und 31-jährige Mutter eines kleinen Jungen) über das Gesetz selbst, das nun ins Parlament eingebracht wurde und im Sommer in Kraft treten soll: Klammheimlich will die Bundesregierung das Thema Kohleausstieg abschließen und sich aus der Verantwortung stehlen mit diesem sogenannten Klimaaustiegsgesetz. Zeigen Sie doch mal klare Kante! Sagen Sie doch mal, dass die Politik hier über die klare Meinung der deutschen Bevölkerung hinweg das Gegenteil dessen einfädelt, was Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Fridays-for-Future-Demonstrationen forderten: einen sofortigen, schnellen Kohleausstieg – die einzige Lösung angesichts der Klimakrise. Saskia Letz, Berlin
Für eine Reform des Wahlrechts
„Unser Wahlrecht ist das beste zweier Welten“,
taz vom 29. 1. 20
Vorschlag: Über die Erststimmen erhalten nur die 299 Abgeordneten einen Sitz im Bundestag, die in ihrem Wahlkreis eine absolute oder große relative Mehrheit der Stimmen gewinnen. Keine/n direkt gewählte/n Abgeordnete/n in den Bundestag bekämen die Wahlkreise, in denen sich die geringsten relativen Mehrheiten der Erststimmen ergeben. Die Anzahl dieser Wahlkreise müsste der Anzahl der Überhangmandete bei aktuellem Wahlrecht entsprechen. Das Verhältniswahlrecht bliebe so uneingeschränkt, die Bundestagsgröße konstant bei 598 Sitzen. Beim jetzigen Wahlrecht kommen Abgeordnete mit weniger als 30 Prozent der Erststimmen in den Bundestag – es reicht die relative Mehrheit. Das muss doch nicht so bleiben. Dietrich Jahn, Hannover
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