meinungsstark:
Mehr Dschungelcamp als Syrien?
„Wer Klimaschutz will, muss Dschungelcamp gucken“,
taz vom 11./12. 1. 20
Mehr Politik – weniger Boulevard! Liebste taz, das wäre meine Bitte für das Jahr 2020. Es würde mich zum Beispiel fast deprimieren, wenn ihr zeilenmäßig mehr über das Dschungel Camp schreibt als über die Abstimmung in der UN, die Syrienhilfe einzustellen. Danke im Voraus für gesteigerte Achtsamkeit in dieser Hinsicht. Maria Adolphs, Überlingen
Petra Kelly: „Unbeachtet verstorben“?
„Verdammt anstrengend“, taz vom 9. 1. 20
Neben dem sehr schönen Foto von Petra Kelly im Beitrag über die Parteigründung der Grünen steht lapidar: „Petra Kelly, die Ikone der Grünen, unbeachtet verstorben 1992.“ Das könnt ihr doch nicht machen! Selbst wenn im Text mehr dazu steht, gilt auch hier: Bild schlägt Text. Manche lesen nur diesen lahmen Satz und nicht den Rest. Erstens geschah das nicht unbeachtet (auch wenn die Leichen von Bastian und Kelly erst drei Wochen später entdeckt wurden), und zweitens ist Petra Kelly eines wie auch immer zu bewertenden gewaltsamen Todes gestorben. Carolina Brauckmann, Köln
„Die Friedenstauben wären startklar“
„Die besseren Ideen“, taz vom 10. 1. 20
Die (blutbefleckten) Friedenstauben aus den USA und aus dem Iran wären startklar. Sie warten nur noch auf ihre Starterlaubnis, um dann irgendwo über „Santa Nowhere Land“, gemeinsame „peace loopings“ drehen zu können. Vielleicht werden aus unversöhnlichen Kontrahenten eventuell gar „Blutsbrüder“ im Herrn! Riggi Schwarz, Büchenbach
Verpachten statt verscherbeln
„Brandenburg soll Tesla-Areal nicht verscherbeln“,
taz vom 10. 1. 20
Unsere Politiker sind sehr schnell dabei, öffentliches Eigentum zu privatisieren. Warum nicht verpachten? Solange Tesla in Brandenburg produziert, kann es das Gelände zu einem niedrigen Preis pachten. Wenn die Produktion beendet wird, muss Tesla das Gelände sanieren. Und danach geht das Gelände wieder in den Besitz der öffentlichen Hand über. Stattdessen erhält Tesla öffentlichen Besitz zum Spottpreis und weitere Subventionen. Nach einigen Jahren wandert Tesla vermutlich weiter und kann das Gelände mit Gewinn weiterverkaufen. Thomas Damrau, Böblingen
Endlich Nachricht von den Royals!
„Royal Class Heroes“, taz vom 10. 1. 20
Ich bin der taz tiefst zu Dank verpflichtet, dass sie endlich über die Emanzipation von Harry und Meghan berichtet. Das spart mir die Ausgaben für Bild, Gala, Bunte. Dieser bewundernswerte Prozess einer relativ spätpubertären Ablösung von Mama Elisabeth und dem ganzen Clan kann als Vorbild für andere blaublütige Abkömmlinge dienen und ist somit beispielgebend. Nicht hoch genug ist die Tatsache zu würdigen, dass das hohe Paar nicht mehr auf Kosten der britischen Steuerzahler leben will. Wovon sie ihre Fish and Chips kaufen werden, ist noch nicht klar. Die Medienindustrie ist indes hier anzusprechen: Netflix könnte eine 20-teilige Serie drehen, auch ein Musical wäre denkbar. Conrad Goerg, Bad Ems
Von den leisen Eulen lernen …
„Bau von Windrädern ist eingebrochen“, taz vom 13. 1. 20
Wenn das Rauschen der Windpropeller eines der hauptsächlichen Akzeptanzprobleme ist, warum dann nicht die Propeller so optimieren, dass sie leiser werden? Wie’s geht, das haben die Eulen schon gelöst. Darum sollten die Windanlagenbauer in Forschung investieren, wie Propellerflügel nach Art der Eulen umzubauen sind. Der Aufwand dürfte sich lohnen, wenn im Ergebnis mehr Anlagen aufgestellt werden können.
Erich Lutz, Freiburg
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