meinungsstark:
Eure Existenz – unser Leben
„Wir haben kein schlechtes Gewissen“, taz vom 24. 10. 18
Ihr verängstigten, missbrauchten Kohlekumpels – Ihr habt Angst um Eure Existenz? Eure Arbeit bringt andere dazu, Angst um ihr Leben zu haben! Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat in den letzten 30 Jahren gefühlte Millionen Arbeitsplätze gekostet und das Dorfleben total umgekrempelt, wenn man die ganzen dörflichen Landmaschinenmechaniker und Futtermittelhändler und Kleinmetzger mit einrechnet. Ohne dass es einen Aufschrei gab. Sympathie for the devil?! Der weise Albert Einstein sagte einst so nett: „Es ist der pure Wahnsinn, am Althergebrachten festzuhalten und auf Veränderungen zu hoffen.“
Fantasie, der Treibstoff der Zukunft, ist angesagt! Ich würde mich auch über einen Strukturwandel, der alle Armeen abschafft, sehr freuen. Egal, wie viel arbeitslose Soldaten es gäbe. Christoph Krolzig, Öhningen
Italien – alleingelassen von der EU
„Italien kontert EU mit Schuh-Protest und Häme“,
taz vom 25. 10. 18
Wo war die EU, wo ist die Solidarität mit Italien bei der Versorgung der Flüchtlinge? Ich bin oft mit dem Fahrrad nach Italien gefahren und habe mich darüber gewundert, was sich die Bürger Italiens so gefallen lassen: Dörfer und Kleinstädte, die durch Autobahnen einfach durchschnitten werden, ohne Brücke oder Tunnel. Durch Privateigentum werden teilweise ganze Landstriche abgetrennt. Landstraßen sind in unmöglichem Zustand. Dann das Müllproblem und die Vergiftung ganzer Dörfer in Süditalien. Zwischen Rom und Neapel sind weite Teile der Küste durch Emigranten besetzt, die dort unter unmöglichen Umständen hausen. Der früher florierende Tourismus ist noch an den Resten der Lichtreklamen sichtbar. Wo ist die EU, wenn es um Solidarität mit den Bürgern in Italien geht? Klaus Sievers, Bremen
Schlecht bezahlt – wie andere auch
„Händeringend gesucht. Erzieherinnen fehlen überall“,
taz vom 6. / 7. 10. 18
Die von Ministerin Giffey geforderten 2600 € Anfangsgehalt für Erzieher*innen sind mein derzeitiges Endgehalt als Sozialpädagoge bei einem kleinen Träger nach 30 Arbeitsjahren im Beruf. Dafür habe ich vier Jahre studiert, mit Erhalt des vollen, Eltern unabhängigen BaFöG als vollem Darlehen, das ich in fast 20 Jahren bis zum letzten Cent an den Staat zurückgezahlt habe. Wird Frau Giffey (SPD) bald endlich auch auffallen, dass wir Sozialarbeiter*innen/Sozialpädgog*innen, besonders in den östlichen Bundesländern, viel zu wenig verdienen?
Leider sind wir gewerkschaftlich (verdi/GEW) nicht annähernd so gut organisiert wie die Erzieherinnen. Heißt das aber für die Zukunft, dass sich für berufliche ‚Soziale Arbeit‘ im Ergebnis wegen des ‚Hungerlohns‘ bei freien Trägern auch niemand mehr finden wird? Rüdiger Deissler, Buckow in der Märkischen Schweiz
Aber der Kaffee ist hervorragend …
„Zahl des Tages“, taz vom 26. 10. 2018
Eure Kritik an der Bahn ist überzogen und im vorliegenden Fall schlicht falsch. Der Kaffee im Bistro ist hervorragend (viel besser als an manchen Autobahnraststätten) und am Kuchen habe ich mir auch noch nie die Zunge verbrannt. Für mich gehört ein Besuch im Bistro oder im Bordrestaurant zu einer Bahnfahrt einfach dazu.
Auch sonst würde ich mir eine positivere Berichterstattung über die Bahn wünschen. Beispielsweise könntet ihr ja mal als Zahl des Tages die vielen Millionen Tonnen CO2 veröffentlichen, die durch die Bahn jedes Jahr eingespart werden. Ich selbst fahre gern und viel mit der Bahn und versuche, auch im Freundeskreis dafür Werbung zu machen. Nur wenn noch viel mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen, hat die Verkehrswende und damit auch der Klimaschutz in Deutschland eine Chance. Bei aller Kritik – die Bahn hätte eine solidarischere Berichterstattung verdient. Erich Lerch, Augsburg
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