meinungsstark:
Gleich auf Wasserstoff umrüsten
„5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben“, taz vom 6./7. 10. 18
Dieselumrüstung auf Wasserstoff oder Akku ist möglich. Motor und Getriebe raus. E-Motoren sind in den Rädern. Durch Schadensersatz durch die Betrüger, auch für den Preisverfall aller Diesel im ganzen Land.
Mit der Aussicht ohne Verbrennungsmotor oder Getriebe drei- bis viermal länger den Wagen inklusiv sonstiger teuren Elektronik fahren zu können und nicht dreckig mit Verlust ins Ausland zu verschieben. Jede Stadt sollte vier Millionen Euro übrig haben, um an ihren vier Ecken Wasserstofftankstellen aufzustellen. Viel schneller und billiger als Ladeinfrastruktur, auch für ihre Busse. Alle Busunternehmen warten drauf. Sofort sind Städte frei von NO2, Feinstaub, CO2 aus Diesel.
Claus-Rüdiger Martin, Braunschweig
Dosen sind ökologisch Mist
„Pflanzen essen: Was ist groß, orange und macht high?“,
taz vom 6./7. 10. 18
Ich wünsche mir, dass Ariane Sommer, bevor sie weiter Convenience-Dosenfraß bewirbt, sich mal schlau macht über die Abbaubedingungen von metallischen Rohstoffen. Diese stammen vorwiegend aus Entwicklungsländern mit niedrigen Umweltstandards.
Dosen sind ökologisch Mist, egal ob exotische Bio-Kokosnüsse oder billiges Discounterfleisch darin steckt. Veganismus ist realitätsblind und verursacht Ressourcenraubbau (und damit auch den Verlust tierischer Lebensräume), wenn für die Einweg-Metallverpackung pflanzlicher Erzeugnisse immense Waldrodungen, Erdumwälzungen, Energie- und Wasserverbrauch aufgewandt werden.
Bekannte Beispiele sind Aluminium aus dem brasilianischen Carajás oder indonesischer Zinn aus Bangka-Belitung. Kokospüree gibt es alternativ auch im Glas oder eingeschweißt, Kürbis sogar frisch (Handarbeit). Guten Appetit!
Ulrike Bickel, Berlin
Attraktives Konzept
„Knausern für die Rente mit 30“, taz vom 8. 10. 18
Das dargestellte Konzept ist bestechend attraktiv. Glaubwürdiger würde es, wenn nicht € 2.300 Monatseinkommen, sondern ein realistischer Betrag angenommen würde. Wenn der Protagonist des Artikels in „Rente“ geht, wird kein Arbeitgeber mehr seine Krankenversicherung organisieren, das kostet dann für eine vierköpfige Familie ca. 800 bis 1.000 Euro, wenn es gut läuft.
Zudem vermisse ich eine gesellschaftssolidarische Komponente. 2.300 sind netto – muss die Person die Einkünfte aus Wertpapierertrag denn nicht versteuern oder, sagen wir, wenigstens 10 Prozent für Solidarität mit wirklich Bedürftigen abgeben? Nicht zuletzt mögen 2.300 Euro heute nicht schlecht erscheinen, aber bei 2 Prozent Inflation wird das schon in 15 Jahren nur noch ca. 1.700 Euro wert sein.
Mit den im Artikel genannten Zahlen ist das also eine ziemlich unrealistische oder sehr egoistische Variante. Unter realistischen und solidarischen Grundannahmen wäre es ein tolles Konzept, denn eins steht fest: Umweltschutz, Klima, Verkehr – wir werden die nötigen Ziele nur ganz simpel mit weniger Konsumieren erreichen. Markus Damwerth, Münster
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