meinungsstark:
Wer sind wohl die Berater?
„Klimaschutz: Das können Sie tun“, taz vom 30. 8. 18
Die Einschätzung, dass ökologischer Landbau klimatechnisch keine Vorteile bringt, wird folgendermaßen begründet: Im Ökolandbau würden geringere Erträge generiert. Schon das stimmt nicht immer.
Grandios aber ist die Erläuterung, warum der eindeutig belegbare Humusaufbau, mit dem eine erhebliche CO2-Speicherung im Boden einhergeht, nicht in die Bilanz einbezogen wird: Wenn auf den Böden irgendwann wieder „konventionell“ gewirtschaftet wird, wird dieser Humus aufgezehrt. Daher handelt es sich nach Ansicht der „Berater des Agrarministeriums“ (wer das wohl sein könnte) um keine nachhaltige Maßnahme. Jutta Paulus, Neustadt an der Weinstraße
Trockene Sträucher, brauner Rasen
„Staatsgelder für Turbobauern“, taz vom 23. 8. 18
Wer die aktuelle Situation in Norddeutschland kennt, kann wohl nicht ernsthaft behaupten, dass die Ursache der Ernteschäden in einem Mangel an wasserspeicherndem Humus und dem Anbau von Hochleistungsweizen liegt. Auch der bäuerliche Biobetrieb, der vielfältiges Futter für seine Tiere anbaut, hat das Problem, dass es nicht genügend Gras und Heu gibt und Getreide, Kartoffeln und Rüben große Dürreschäden haben.
In meinem Garten, der seit Jahrzehnten weder Kunstdünger noch andere Chemie gesehen hat und eine gute Humusschicht aufweist, sind Beerensträucher vertrocknet, die nicht gegossen wurden. Der Rasen ist braun. Die Behauptung, dass Familienbetriebe den Gegenwert einer Ernte als Reserve auf der Bank haben, ist einfach nur naiv. Nachvollziehbar ist für mich in dem Kommentar allein die Forderung, dass bei guten Ernten die Zuschüsse zurückgezahlt werden sollten. Gerhard Pidd, Dannenberg (Elbe)
Die Schlapphüte kamen
„Der Mann vom LKA“, taz vom 24. 8. 18
Einfach unglaublich. Erinnere mich noch, dass es da einen Briefträger gab, betroffen vom Berufsverbot. Und heute gibt es haufenweise Leute bei – wie im Artikel – LKA oder Polizei oder wo auch immer. Ich erinnere mich noch daran, dass ein Kumpel aus damaliger Zeit mit den Jusos nach Ostberlin eingeladen wurde. Was passierte? Schlapphüte besuchten seine Eltern, um diese über die Fahrt ihres Sohnes zu befragen. Times are changing. Magnus Bopp Ulm
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