meinungsstark:
„Verkehr muss Chefsache werden“, taz vom 24./25. 2. 18
Verkehrsberuhigend: Nachdenken
Danke für die zukunftsweisenden Gedanken von Christian Hochfeld. „Aber wollen müssen wir schon“ gilt jedoch nicht nur für die Verkehrswende, sondern auch für die Energiewende.
Es reicht nicht, AKW und Kohlekraftwerke abzuschalten und neue Windräder zu bauen. Sondern jede/r sollte auch beim Einkauf nachdenken: Wer zum Beispiel im Februar oder im Mai Tomaten haben will, sollte bedenken:
Angenommen der gesamte Güterverkehr in Deutschland wäre elektrifiziert (Elektro-LKW), dann verbraucht eine LKW-Fahrt pro km etwa 1 KWH (!), der gesamte Elektro-LKW-Verkehr in Deutschland würde dann 70 Terawattstunden (70 Milliarden KWH) Strom verbrauchen – das ist 70 Prozent des derzeit von Windrädern in Deutschland produzierten Stroms.
Auch (sinnvolle) Güterzüge verbrauchen Strom. Nichts gegen Elektromobilität, aber: Wer nicht nur im September regional einkauft, sondern auch im Februar (Tomate? Rote Beete?), erspart sowohl dem Eisbären als auch dem Rotmilan ein paar Probleme. Bertram Preuschhof, Diemarden
Schafft autofreie Innenstädte!
In der hitzigen Diskussion um Diesel-Fahrverbote geht ein weiter reichender, sehr viel interessanterer Vorschlag völlig unter: Gemeinden, Städten sollte es endlich erlaubt werden, (Auto-)emissionsfreie Innenstädte einzurichten, zum Beispiel ab dem Stichtag 1. 1. 2020. Natürlich mit Ausnahmen, wie für morgendlichen Lieferverkehr.
Dies vermeidet die Diskriminierung des Diesels, ist wirksamer zur Luftreinhaltung als ein Diesel-Fahrverbot und hat den großen Charme, endlich den noch völlig verschlafenen deutschen Absatzmarkt der E-Mobilität in Gang zu bringen.
Wenn sich jemand 2018, 2019 ein neues Auto anschafft, wird sie/er sich überlegen, ob es nicht angenehm wäre, damit weiterhin in die Innenstadt fahren zu können. Ohne derartige Stimulierung besteht die immer deutlicher drohende Gefahr, dass unsere Automobilindustrie viel zu langsam zu den für kostengünstige Produktion erforderlichen Stückzahlen kommt.
Plötzlich kommt der tipping point: Fossile Autos, die noch Klima- und Menschen-schädliche Abgase ausspucken, werden in dem Moment unverkäuflich, in dem potentielle Käufer um den Wiederverkaufswert fürchten, und dies kann so plötzlich kommen, wie wir es für Diesel gerade erleben!
Wenn dann die deutschen E-Mobile wegen der kleinen Stückzahlen noch immer viel zu teuer sind, werden die Käufer eben preiswertere Import-E-Autos kaufen, und dies wäre eine Katastrophe für unsere Automobilindustrie, ein wesentlicher Pfeiler unserer Volkswirtschaft! Eicke Weber, Freiburg
Lieber sterben als Maden essen?
„Maden zu Burgern“, taz vom 26. 2. 18
Guten Tag. Den allermeisten Leuten wird es gehen wie mir: wenn es Vorausbedingung für die Rettung der Welt ist, dass ich Maden fressen muss … tja, dann muss die Erde wohl untergehen. So einfach ist das. Rettung ja, aber nicht um jeden Preis. Martin Hoefs, Siegburg
Bleibt weg, ihr Blonden, Gütigen
„Die ewige Soraya-Exotik“, taz vom 21. 2. 18
Das ist ein lustiger Text. Der Autor mahnt „mehr Differenziertheit und mehr Demut an“. Schön, aber wie tief greift er denn selbst in die Klischeekiste?
Die „sehnsuchts- und verdrängungsgetriebene Klatschpresse der Nachkriegszeit“ hat unsereinen derart bis ins dritte Glied verdorben, dass auch „gütige, blonde Deutsche“ dem Iran lieber fernbleiben sollten, weil, begreifen tun sie ja doch nichts. Sollte – wenn das so ist – nicht auch die taz in sich gehen und die Leserreisen nach Iran vorsorglich aus dem Programm nehmen? (Früher war ich blond, bin heute noch oft gütig.) Jens R. Prüß, Hamburg
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