: medienticker
Merlin Luck, 24, hat die australische Version der nicht für politische Statements bekannten Sendung Big Brother zum Protest gegen die Zwangsinternierung von Flüchtlingen genutzt. Als Moderatorin Greg Killeen den Mitarbeiter einer Plattenfirma aus Sydney im Studio von Network Ten zu seiner Rauswahl aus der Fernseh-WG befragen wollte, hielt dieser ein Transparent mit der Aufschrift „Befreit die Flüchtlinge“ in die Kamera. Auch hatte er sich den Mund mit Klebeband zugeklebt, wie dies Flüchtlinge bei Protesten gemacht hatten. Australiens umstrittene Gesetze schreiben die zwangsweise Internierung aller Flüchtlinge ohne gültige Papiere vor, bis über ihren Status entschieden ist. Der Aufenthalt in abgelegenen Wüstenlagern kann Jahre dauern. Auf Lucks Aktion reagierte der Sender mit einer Werbeeinspielung und halste ihm den psychologischen Betreuer der Fernseh-WG auf. Doch Luck, der als Vierjähriger mit seinen Eltern von Deutschland nach Australien gekommen war und dort die ersten sieben Jahre illegal lebte, verteidigte sich: „Wenn die Leute Reality-TV wollen, so ist dies die Realität.“