piwik no script img

medienticker

Journalist an der libanesischen Grenze getötet

Der Libanon hat die israelische Armee für den Tod eines Videojournalisten der Nachrichtenagentur Reuters an der Grenze zwischen Israel und dem Süd-Libanon verantwortlich gemacht. Das israelische Militär erklärte am Samstag sein Bedauern über den Tod des Journalisten und versprach, der Vorfall vom Freitag werde untersucht.

Die libanesische Armee erklärte, Israel habe eine Rakete abgefeuert, die das Auto des Presseteams getroffen habe. Dabei sei der Reuters-Videoreporter Issam Abdallah getötet worden. Sechs weitere Journalisten der Nachrichtenagentur AFP, von Reuters und dem Fernsehsender Al-Dschasira wurden bei dem Vorfall verletzt.

Mehrere der überlebenden Journalisten berichteten, der Angriff sei aus der Richtung Israels gekommen. Die Journalisten hätten sich in freiem Gelände abseits militärischer Stellungen befunden.

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati warf Israel vor, die Journalisten gezielt angegriffen zu haben. Das libanesische Außenministerium sprach von einer „vorsätzlichen Tötung“ und „einem eklatanten Angriff auf die Pressefreiheit“. Reuters zitierte die Mutter des getöteten Reporters mit den Worten, Israel habe ihren Sohn gezielt getötet: „Sie trugen alle Journalisten-Ausrüstung und das Wort ‚Presse‘ war sichtbar. Israel kann dieses Verbrechen nicht leugnen.“

Die israelische Armee leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung ein. „Der Tod des Journalisten tut uns sehr leid“, sagte Armeesprecher Richard Hecht.

„Politico“ goes deutsch

Die 2007 gegründete und im Oktober 2021 von Axel Springer übernommene Rechercheplattform Politico startet Anfang 2024 ein neues Produkt in Berlin. Gordon Repinski wird das sogenannte „Berlin Playbook Team“ leiten. General Manager von Politico in Deutschland wird Cecil von Busse. Goli Sheikholeslami, CEO der Politico Media Group, sagte: „Als größte Volkswirtschaft in Europa und politisches Schwergewicht in der EU ist Deutschland eine logische Ergänzung.“ Ex-tazler Repinski wird die Position des Executive Editor Germany übernehmen. Er kommt von The Pioneer, wo er als stellvertretender Chefredakteur den Newsletter und den Podcast „Hauptstadt – das Briefing“ verantwortete. (taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen