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„NYT“-Chefredakteur besorgt um Medien

Joe Kahn, Chefredakteur der New York Times, sorgt sich um die Demokratie in den USA. Anhänger des Ex-Präsidenten Donald Trump behaupteten weiterhin, Joe Biden habe ihm 2020 den Wahlsieg gestohlen, sagte Kahn dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Sie betrieben eine sehr robuste Kampagne auf Grundlage ihrer falschen Behauptung, um ihre Anhänger zu mobilisieren und Geld einzusammeln.

Zugleich warf er Medien aus dem rechten Spektrum Stimmungsmache vor. „In den USA hatten wir mal offene und professionelle Medien auf beiden Seiten des politischen Spektrums. Was wir nun erleben, vor allem auf der rechten Seite, ist ein eher parteipolitischer, propagandistischer Umgang mit Nachrichten“, sagte Kahn in dem am Montag online veröffentlichten Interview. Er halte es für besorgniserregend, dass es nicht mehr „rechte“ Qualitätsmedien gebe, die noch journalistische Standards einhalten. Konkret kritisierte Kahn den Fernsehsender Fox News. „Es gibt einige sogenannte Medien, deren Berichterstattung an Propaganda für eine politische Partei grenzt, sie verbreiten Fehl- oder Desinformation. Das könnte dazu führen, dass bei der Präsidentschaftswahl 2024 ein Kandidat, der nicht rechtmäßig gewählt wurde, trotzdem den Sieg für sich beansprucht“, sagte er. Kahn riet Jour­na­lis­t:in­nen dazu, nicht einseitig auf Twitter als Quelle zu setzen. Er wolle nicht, dass sich seine Redaktion in sinnlose Kämpfe mit ­Kritikern oder Trollen verstrickt. (epd)

Jour­na­lis­t:in­nen bei G7 auf Distanz gehalten

Beim G7-Gipfel in Elmau seien die 2.500 angereisten Jour­na­lis­t:in­nen „nah dran und doch weit weg“, berichtet Kilian Neuwert vom Bayerischen Rundfunk auf tagesschau.de. „Die Gespräche der Staats- und Regierungschefs finden in Abgeschiedenheit statt. Informiert wird die Presse zwischendurch in sogenannten Briefings im Bereich des Schlosses. Da sprechen etwa Vertreter der Delegationen oder auch die Politiker selbst. Doch dort hinauf zu kommen, ist nicht leicht: Das geht nur in Bussen, im Konvoi mit Polizeieskorte, und zwar nach mehrmaligem Sicherheitscheck und gesonderter Anmeldung. Bewegen darf man sich nur eingeschränkt. Richtig in die Nähe des Schlosses kommen nur Journalisten mit Einladung“, beschreibt Neuwert die Situation in dem Artikel, in dem er auch das Pressezentrum beschreibt, das vom Bundespresseamt eigens für den Gipfel aufgebaut worden ist. (taz)

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