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BDZV-Präsident Mathias Döpfner hört im Herbst auf
Der Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Mathias Döpfner, will sich im Herbst von der Spitze des Verbands zurückziehen. Er wolle dann sein Amt „in geordneter Weise in neue Hände, vorzugsweise auch in neue Strukturen übergeben“, teilte der BDZV am Dienstag in Berlin mit.
Döpfner, zugleich Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Axel Springer, bat in einem persönlichen Schreiben an die Verbandsmitglieder um Verständnis für seine Entscheidung. Zum einen sei Axel Springer mit seinem Wachstum in den USA und dem Kauf des internationalen Nachrichtendienstleisters „Politico“ in einer entscheidenden Phase, die „deutlich mehr Zeit und Präsenz von mir in Amerika erfordert“.
Zum anderen werde eine Person an der Spitze benötigt, die stärker die Interessen kleinerer und mittelgroßer, regionaler und lokaler Verlage vertreten könne. Zuletzt hatte die Ankündigung der Funke Mediengruppe für Aufsehen gesorgt, zum Jahresende aus dem BDZV auszuscheiden. Funke hatte zuvor den Rücktritt Döpfners verlangt und angegeben, man sehe „die Werte, die wohl jedes dem Journalismus verpflichtete Verlagshaus auszeichnen“, nicht mehr ausreichend repräsentiert.
Döpfner, der seit 2016 an der Verbandsspitze steht, war wiederholt wegen des Umgangs mit dem bis Herbst 2021 amtierenden Bild-Chefredakteur Julian Reichelt in die Kritik geraten. Laut Financial Times soll bei Springer über das Fehlverhalten Reichelts mehr bekannt gewesen sein, als das Unternehmen zugegeben hatte. (dpa)
Ermittlung nach dem Tod eines französischen Journalisten
Nach dem Tod eines französischen Kriegsreporters in der Ukraine ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wegen möglicher Kriegsverbrechen. Die Untersuchungen wurden unter anderem wegen vorsätzlichen Angriffs auf das Leben einer durch das Völkerrecht geschützten Person aufgenommen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der TV-Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff kam am Montag bei Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine ums Leben, während er eine humanitäre Evakuierung begleitete. Der 32 Jahre alte Reporter wurde von einem Bombensplitter getroffen. Es war sein zweiter Einsatz in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar (dpa)
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