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Großbritannien setzt Expertengruppe gegen Corona-Fake-News ein

Großbritannien möchte Fake News über das Coronavirus bekämpfen. Nach Angaben der Regierung vom Montag setzt diese ein Expertenteam ein, das mit Unternehmen aus dem Bereich soziale Medien zusammenarbeiten soll. In sozialen Medien zirkulieren demnach Berichte, in denen beispielsweise behauptet wird, dass eine Impfung gegen den Erreger schon existiere. Auch angebliche Schutzmaßnahmen wie bestimmte Kochsalzlösungen zum Ausspülen des Mundes würden in betrügerischer Absicht angepriesen. Der britische Nationale Sicherheitsrat wollte am Montag in London über weitere Schutzmaßnahmen beraten. Bis Sonntagabend waren drei Briten an der Lungenerkrankung gestorben. Bei fast 300 Personen war der Erreger nachgewiesen worden. Die Angst vor dem Virus führte zu vielen leeren Regalen in Supermärkten. Etliche Geschäfte begrenzen daher inzwischen den Kauf etwa von Desinfektionsmitteln und Nudeln. (dpa)

DJV kritisiert Corona-Kommunikation von Gesundheitsminister

Der Deutsche Journalisten-Verband hat am Montag die Kommunikation und Empfehlungen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn zum Umgang mit dem Corona­virus kritisiert. Man zeige sich „irritiert über sich widersprechende Empfehlungen des Bundesgesundheitsministers zum Umgang mit dem Corona-Virus“, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Zunächst habe Spahn empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen, und kurz darauf auf Twitter geraten, dass BürgerInnen abwägen sollten, ob sie in den nächsten zwei bis drei Monaten nicht auch auf Clubbesuche, Geburtstagsfeiern oder Vereinssitzungen verzichten wollten. „Zwischen einer Großveranstaltung mit 1.000 Gästen und einer Geburtstagsfeier mit 20 Gratulanten besteht doch wohl ein gewisser Unterschied“, kritisiert Frank Überall, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft. Er fordert klare Kommunikation und verweist darauf, dass Spahns Äußerungen auch Auswirkungen auf redaktionelle Arbeit haben: „Was sollen Journalistinnen und Journalisten den Bürgern denn raten? Und sollen unsere Kollegen überhaupt noch vor Ort recherchieren, wenn sie ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollen?“ Der DJV selbst hat die für Ende März geplante Fachtagung „Frau Macht Medien“ auf den Herbst verschoben. (taz)

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