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„Spiegel“ gewinnt gegen Cristiano Ronaldo

Zwei Jahre lang kämpften die Anwälte des Spiegel vor dem Hamburger Landgericht darum, die Recherchen über die Steuervermeidung der Fußballstars Cristiano Ronaldo, José Mourinho und Mesut Özil wieder veröffentlichen zu dürfen. Am Dienstag nun hat das Oberlandesgericht Hamburg, also die nächst höhere Instanz, einem Antrag des Magazins stattgegeben: Der Spiegel darf seine Texte vom Dezember 2016 nun wieder ins Netz stellen.

Das Landgericht hatte das im Jahr 2017 per einstweilige Verfügung verboten, nachdem die spanischen Anwälte der Fußballer geklagt hatten. Diese bestritten damals vor Gericht gar nicht den Wahrheitsgehalt der Recherchen, sondern argumentierten, dass die entsprechenden Unterlagen nur zu den Spiegel-RedakteurInnen gelangen konnten, weil sie gehackt worden seien. Der Informant des Spiegel bestreitet, die Dokumente über einen Hack erhalten zu haben. Inwiefern mutmaßlich gehackte Dokumente veröffentlicht werden dürfen, ist juristisch umstritten.

Während die Spiegel-Texte weiter verboten blieben, forderte das Finanzamt von Mesut Özil aufgrund der Recherchen eine Strafzahlung von 790.000 Euro sowie eine Steuernachzahlung von 2 Millionen Euro. Cristiano Ronaldo wurde in Spanien wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung angeklagt und zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Der Richter am Oberlandesgericht in Hamburg erklärte am Dienstag, dass er „unter Vorbehalt dem Antrag der Beklagten folgen“ wolle. Der Spiegel stellte daraufhin alle betroffenen Texte sofort wieder online. (taz)

„Zeit“ gewinnt Klaus Brinkbäumer als Autor

Der ehemalige Chefredakteur des Spiegel, Klaus Brinkbäumer, ist seit dem 1. April Autor der Zeit. Das teilte die Wochenzeitung am Dienstag mit. Er soll vor allem für die Ressorts Politik, Feuilleton, Dossier und für das Zeit Magazin schreiben und zunächst aus den USA berichten, wo er zurzeit lebt.

Brinkbäumer war im August vergangenen Jahres überraschend als Chefredakteur des Spiegel abberufen worden. Einen offiziellen Grund gab der Spiegel nie bekannt. Aus Redaktionskreisen hieß es damals, Brinkbäumer und die Gesellschafter des Magazins hätten unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft und der Zusammenführung von Print und Online gehabt. Seit 2015 war er Chefredakteur des Spiegel, sein Vertrag dort endete am 31. März dieses Jahres. (taz)

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