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Archiv-Artikel

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Georg Kofler (46), Premiere-Chef, hat endlich wieder einen echten Grund für seine permanent gute Laune: Der Bezahlsender hat zum ersten Mal einen Gewinn eingespielt. Nach einem Minus von 81 Millionen Euro im Vorjahr stieg das Ergebnis 2005 unter dem Strich auf 49 Millionen, wie Premiere gestern mitteilte. Kofler zeigte sich entsprechend erfreut: „Insgesamt ist Premiere für den künftigen Wettbewerb im Fernsehmarkt solide und flexibel positioniert.“ Das hatten die Anleger nach dem Verlust der Fußball-Bundesliga-Rechte im Januar anders gesehen: Der Aktienkurs hatte sich danach fast halbiert. Wie viele Abonnements in der Folge gekündigt wurden, wollte der Sender nicht mitteilen.

Um sein Image als Fußball-Sender aufrechtzuerhalten, teilte Premiere zum einen mit, ab Herbst Live-Spiele der Fußball-Champions-League im Deutschen Sport Fernsehen (DSF) zu präsentieren. Ab der Spielzeit 2006/2007 werde an jedem Spieltag eine Begegnung live und unverschlüsselt gesendet. Darunter würden „ausgewählte Begegnungen“ deutscher Mannschaften“ sein – was wohl übersetzt „eher wenige“ heißt. Zum anderen sagte Kofler, dass man mit Arena, dem neuen Rechteinhaber, über eine Unterlizenzierung verhandele. Blöd nur, dass Arena das bereits dementiert hat: „Es gibt derzeit keine Verhandlungen“, sagte eine Sprecherin gestern. (taz)

Kaj Wilhelmsen, Eigentümer des dänischen Lokalradiosenders „Radio Holger“, ist am Montag zu zwei Wochen Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte im Juli letzten Jahres in einer Sendung zur Vertreibung und Ausrottung von Muslimen aufgerufen. Wörtlich: „Entweder muss man alle fremden Muslime aus Westeuropa vertreiben, damit sie keine Bomben mehr legen können, oder man muss die fanatischen Muslime ausrotten, das heißt einen bedeutenden Anteil der Muslim-Einwanderer totschlagen.“ (die taz berichtete)

Für eine Reihe ähnlicher Aussagen auf der Internetseite des Radios wurde Wilhelmsen zwar aus formalen Gründen freigesprochen, doch gerade die Ausrottungsaufforderung ging dem Gericht zu weit. Straferschwerend wurde dabei eine Rassismus-Verurteilung aus dem Jahre 2001 herangezogen, als Wilhelmsen behauptet hatte, „die Vergewaltigung nichtmuslimischer Frauen ist ein integrierter Bestandteil der muslimischen Kultur“. Nach den Aussagen, die dem jetzigen Urteil zugrunde liegen, war „Radio Holger“ von der Zulassungsbehörde „Radionævnet“ die Lizenz entzogen worden. Für drei Monate. (rwo)