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Archiv-Artikel

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Der Weltverband der Zeitungen (WAN) und die führenden internationalen Nachrichtenagenturen haben gegen die vom Fußball-Weltverband Fifa beabsichtigten massiven Einschränkungen der aktuellen Bildberichterstattung von der Fußball-WM 2006 protestiert. Gestern drückte der Zeitungsverband seine „Bestürzung“ und sein „tiefes Bedauern“ darüber aus, dass die Fifa die Kompromissgespräche abgebrochen hat. Bei der Kontroverse geht es um die Nutzung von Bildmaterial im Internet von den 64 Spielen der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Deutschland. Nach ersten Gesprächen hatte die Fifa lediglich zugestanden, dass Fotos einer WM-Begegnung unmittelbar nach Spielende verbreitet werden dürften, aber keinesfalls während eines Spiels. Ursprünglich hatte der Fußball-Weltverband die Nutzung von Fotos im Internet erst zwei Stunden nach einem Spiel zulassen wollen.Der Protest der Weltpresse richtet sich auch gegen die Beschränkung der Fifa auf Veröffentlichungen von nur fünf Fotos pro Spiel und zwei zusätzlichen Bildmotiven bei einer verlängerten WM-Begegnung einschließlich Elfmeter-Schießen. Die Fifa begründet ihre drastischen Einschränkungen mit dem Schutz von Sponsorenrechten und weist darauf hin, dass bei Verstößen die WM-Akkreditierungen von Berichterstattern und Medienorganisationen entzogen werden könnten. Der Fußball-Weltverband will zudem die Nachrichtenagenturen verantwortlich dafür machen, wenn ihre Kunden gegen die von ihm verhängten Restriktionen verstoßen. WAN und die Koalition der großen internationalen Agenturen wie Agence France-Presse (AFP), Associated Press (AP), Reuters, die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und die Europäische Pressefoto-Agentur (epa) bewerten die Auflagen in einem Brief an Fifa-Präsident Joseph Blatter als „Beeinträchtigung der Pressefreiheit und Unabhängigkeit“ und einen „klaren Bruch des Rechts auf Informationsfreiheit, die durch zahlreiche internationale Konventionen geschützt ist“. Zudem kündigten die Presseorganisationen an, bei den europäischen Regierungen wegen der Fifa-Restriktionen zu intervenieren. Der Fußball-Weltverband wird aufgefordert, die Gespräche fortzusetzen. (dpa)