medien-lawine: BEWEGENDER STILLSTAND
Nichts bewegt Berlin mehr als der Stillstand. Selbst wenn alles fließt. Seit Tagen mobilisiert die Haupstadtpresse zum Stau. Doch trotz dicker Vorab-Schlagzeilen wie „Ab heute Stau. Wie komme ich raus?“ (B.Z.) traf taz-Staureporter Richard Rother gestern weder Stillstand geschweige denn Kollaps am Autobahndreieck Funkturm an, das seit Wochenbeginn saniert wird. Statt das unberechenbare Verhalten der Autofahrer einfach so hinzunehmen, schwankt die Presse zwischen „Stauchaos“ (Morgenpost) und „Der Dauerstau blieb aus“ (Tagespiegel). Dabei gab es am Montag lediglich im Bereich Kaiserdamm, Bismarckstraße und Straße des 17. Juni stockenden Verkehr, weil Fahrer hierhin ausgewichen waren. Laut Berliner Zeitung brauchten Autos am Montag mehr als eine Stunde vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Zoo. Nicht nur mit der U-Bahn, auch mit dem Tagesspiegel ging es schneller. Der traf bei Testfahrten am selben Ort nur auf „gesittetes Konvoifahren“. Ist Stau also eine Frage der Lektüre? Der Verkehrswarndienst hatte gestern immerhin eine Erklärung für das ausbleibende Chaos: „Auch wenn es unwahrscheinlich klingt“, so ein Mitarbeiter zur taz, „da scheint Vernunft im Spiel zu sein.“ WAHN/GA/ROT
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