: lokalkoloratur
Was ein echter Profi im Bizz ist, der handelt selbstredend nach dem „The show must go on“-Motto. Robin Gibb macht da überhaupt keine Ausnahme. Sein Bruder Maurice ist in der Vorwoche an Herzstillstand gestorben, heute ist Robin zum Friday Afternoon Fever in Hamburg, um seine neue CD zu präsentieren. Die Bee Gees wird es allerdings nie mehr geben, das haben Robin und der dritte Gibb im Bunde, Barry, in dieser Woche schon mal klar gemacht. Von wegen Stayin‘ Alive – ein anderer Hit der Bee Gees hieß übrigens mal „Immortality“. Zu zweit werde man aber weiterhin Musik machen, denn die helfe ihm, „mit dem Tod von Maurice fertig zu werden“, verkündete Robin gestern gegenüber dem britischen Radiosender BBC. Er werde sich daher jetzt erst recht in die Arbeit stürzen, dies sei seine Art der Trauerarbeit. Von daher gibt es heute bei seinem Besuch in der Hansestadt quasi ein historisches Denkmal zu bestaunen, schließlich wurden die Bee Gees schon 1958 in Australien gegründet. Da war Adenauer noch Kanzler, Kennedy noch kein Präsident, das Wembley-Tor nur eine ferne Saga. Die Beatles waren noch nicht im Star Club an der Großen Freiheit aufgetreten, Thomas Mann erst zwei Jahre tot, Dieter Bohlen gerade vier Jahre alt und ein echter Hosenscheißer. Das könnte man jetzt noch ein ganzes Weilchen so fortsetzen. Will damit nur sagen: Popgeschichte ist in der Stadt. AHA