lokalkoloratur

Vor gut vier Jahren traf Dan Wolf zuhause in San Francisco auf einen Mann mit strubbeligem Haar, der sagte, er komme aus Deutschland und erforsche die Geschichte seiner, Wolfs, Familie. Der Mann war der Hamburger Filmemacher Jens Huckeriede, und seine Beschäftigung mit einem verdrängten Kapitel hiesiger Popkultur – dem Schicksal der vertriebenen und teils ermordeten jüdischen Gesangskomödianten Gebrüder Wolf – zog weite Kreise. Jetzt weilt der studierte Theatermacher Wolf wieder einmal in der Stadt, und wieder tritt er mit seiner HipHop-Crew Felonious an den Wirkungsstätten seiner einst so bedeutenden Vorfahren auf. Mit im Gepäck: die „Tüdelbomb“ geheißene Version des wohl größten Gebrüder Wolf-Hits von 1911, „An de Eck steiht‘n Jung mit‘n Tüdelband“, welcher eigentlich die Prominenz verdient hätte, die der NDR ausgerechnet „La Paloma“ verschaffen zu müssen glaubte. aldi