lokalkoloratur :
Ob der Titel, wie andernorts gemutmaßt, frivol zu verstehen ist? Das pünktlich zum anstehenden 70. Geburtstag vorgelegte Buch „Der Mann mit dem Fagott“ stellte Udo Jürgens-Bockelmann jedenfalls gestern der Presse vor. Darin, so heißt es, beleuchtet er (und Co-Autorin Michaela Moritz) die Geschichte seiner Familie im Lauf des 20. Jahrhunderts. Hellhörig macht, dass der Entertainer das Schreiben als „eine Art Therapie“ empfand – immerhin äußerte der erklärt deutsch sich fühlende Klagenfurter auch einmal Verständnis für alle, „die jetzt sagen: Jetzt muss ein Punkt gemacht werden“ – bezogen auf deutsches Schuldbewusstsein. „Ein sichtlicher Vorzug des Alters“ ist es indes Wilhelm von Humboldt zufolge, „den Dingen der Welt ihre materielle Schärfe und Schwere zu nehmen und sie mehr in das innere Licht der Gedanken zu stellen, wo man sie in größerer, immer beruhigenderer Allgemeinheit übersieht“. aldi